Bis zu 180.000 Grad

Astronomen entdecken acht der heißesten Sterne des Universums

Veröffentlicht: 10. Jänner 2023 10:55 Uhr
Gleich acht der wohl heißesten Sterne des gesamten Universums haben Forscher jetzt entdeckt. Die Temperatur liegt jeweils bei rund 100.000 Grad Celsius. Die Sterne sind etwa so groß wie die Erde und dürften sich zu sogenannten "Weißen Zwergen" weiterentwickeln.
SALZBURG24 (nic)

Mit Hilfe eines gewaltigen Teleskops in Südafrika hat ein internationales Forscherteam acht der heißesten Sterne des Universums entdeckt. Die Oberflächentemperatur der Himmelskörper liegt jeweils bei mehr als 100.000 Grad, wie die Universität Tübingen mitteilte. Zum Vergleich: Auf der Oberfläche der Sonne werden "lediglich" rund 5.800 Grad erreicht.

Heißester Stern mit 180.000 Grad

Das Forscherteam unter der Leitung von Simon Jeffrey vom Armagh-Observatorium in Nordirland, dem auch der Tübinger Professor Klaus Werner vom Institut für Astronomie und Astrophysik angehörte, hatte Daten sogenannter Unterzwerge untersucht. So werden Sterne genannt, die sich zu Weißen Zwergen weiterentwickeln. "Weiße Zwerge sind ungefähr so groß wie die Erde, allerdings eine Million Mal massereicher. Sie sind die dichtesten existierenden Sterne, die aus normaler Materie bestehen", erläuterte Werner.

Sowohl Unterzwerge als auch Weiße Zwerge könnten hohe Oberflächentemperaturen haben. "Von den acht superheißen Sternen, die wir entdeckt haben, war der heißeste ein Weißer Zwerg mit einer Oberflächentemperatur von 180.000 Grad."

Entdeckte Sterne bis zu 22.000 Lichtjahren entfernt

Jeder der Sterne strahlt laut Astrophysiker Werner mehr als hundert Mal so hell wie die Sonne. Allerdings befänden sie sich alle zwischen 1.500 und 22.000 Lichtjahre entfernt von der Erde, während die Sonne nur etwas mehr als acht Lichtminuten entfernt sei. So könne man die heißen, hellen Zwerge mit bloßem Auge von der Erde aus nicht erkennen. Ein Lichtjahr bezeichnet die Strecke, die Licht innerhalb eines Jahres zurücklegt.

Messungen über Southern African Large Telescope

Trotz der Entfernung ist die Entdeckung für die Experten wichtig: "Die Ergebnisse könnten auch ein neues Licht auf die Entstehung unserer Galaxie werfen", erklärte Werner. Die Ergebnisse wurden der Fachzeitschrift "Monthly Notices of the Royal Astronomical Society" veröffentlicht, die Messungen erfolgten mit dem "Southern African Large Telescope" (SALT), das sich rund 400 Kilometer nordöstlich von Kapstadt befindet.

(Quelle: apa)

Lädt
Du hast die maximale Anzahl an Autor:innen/Themen erreicht. Um dem Thema zu folgen, entferne bitte andere Autor:innen/Themen. Themen bearbeiten

Um "meine Themen" nutzen zu können, musst Du bitte der Datenspeicherung hierfür zustimmen

09.01.2025
Kühles Nass für Astronauten

Forscher-Team gewinnt Wasser aus Mondstaub

Kommentare (0)
Diskussion anzeigen K Diskussion ausblenden Esc
merken
Nicht mehr merken