Der italienische Gesundheitsminister Roberto Speranza sprach in einer Presseaussendung von einer "unannehmbaren Einschüchterungsaktion". ISS-Präsident Silvio Brusaferro rief die Mitarbeiter des Instituts zu Umsicht auf. "Wir werden weiterhin zum Schutz der Gesundheit des Landes weiterarbeiten. Wir lassen uns nicht einschüchtern", so Brusaferro.
Ermittlungen rund um AstraZeneca-Impstoff
Inzwischen wird in Italien zu Todesfällen ermittelt, die mit Impfungen des Astrazeneca-Impfstoffs zusammenhängen könnten. In einigen Fällen wurden Ermittlungen gegen Ärzte und Krankenpfleger wegen Fahrlässigkeit aufgenommen. Daraufhin forderte die Ärztekammer ein "rechtliches Schutzschild" gegen Untersuchungen im Falle von Reaktionen der Patienten auf Impfstoffe.
Geprüft werden derzeit Berichte über schwere Fälle von Blutgerinnseln bei Geimpften. Tausende Personen meldeten sich von Impfungen mit dem Astrazeneca-Impfstoff ab. Italiens Arzneimittelbehörde AIFA hatte eine Astrazeneca-Charge eingezogen, nachdem zwei Militärs auf Sizilien nach der Impfung gestorben waren. Ermittelt wird derzeit im Fall von sechs Todesfällen nach Impfungen mit dem Astrazeneca-Impfstoff.
Für Italien beginnt dritter Lockdown
Wegen erneut ansteigender Zahlen bei den Corona-Infektionen hat für Italien am Montag der dritte Lockdown seit Beginn der Pandemie im Februar 2020 begonnen. Regionen mit einem Inzidenzwert von 250 Fällen wechseln automatisch in die höchste, rote Alarmstufe. Dies trifft derzeit auf rund drei Viertel des Landes zu.
Elf der 20 Regionen werden auf der "Corona-Ampel" als rot eingestuft. Alle anderen sind orange mit Ausnahme der Insel Sardinien, die als weiße Region mit lockeren Anti-Corona-Vorlagen gilt.
(Quelle: apa)