Kunasek hatte die Reduktion der Wehrpflicht aus dem Jahr 2005 als "wahltaktische Fehlentscheidung" des früheren Verteidigungsministers und heutigen Tiroler Landeshauptmanns Günther Platter (ÖVP) bezeichnet. Platters Entscheidung sei damals die Richtige gewesen und habe sich "grundsätzlich bewährt", so Hammer. "Über Attraktivierungen könne man jedoch nachdenken, vor allem auch im Hinblick auf die Stärkung der Miliz", ließ der ÖVP-Mandatar in Anspielung auf Kunaseks Vorschlag, den Sold für Rekruten anzuheben, wissen.
Wehrdienst: Offiziersgesellschaft für Ausweitung
Einen dringenden Änderungsbedarf sieht hingegen der Milizverband. Auch die Österreichische Offiziersgesellschaft unterstützt den Vorschlag. Die Aussetzung der verpflichtenden Truppenübungen werde seit Jahren kritisiert, hieß es in einer Aussendung. ÖVP-Rekrutensprecher Dominik Schrott hingegen lehnte den Vorschlag wie bereits der ÖVP-Wehrsprecher ab.
Wer das derzeitige sechsmonatige Modell richtig findet, habe nicht verstanden, was das Milizsystem bedeute und wie wichtig es für den Schutz Österreichs sei, betonte Erich Cibulka, Präsident der Offiziersgesellschaft. Diese habe das Regierungsprogramm zur Landesverteidigung sehr positiv aufgenommen, zuletzt habe man jedoch den Eindruck, dass wegen des geringen Budgets nur wenig umgesetzt werde.
Abgelehnt wird das von Kunasek vorgeschlagene "6+2"-Modell von ÖVP-Rekrutensprecher Schrott. "In der Wahrnehmung von Rekruten kann aus dem Grundwehrdienst kein ausreichender persönlicher Nutzen für ihr späteres Leben gezogen werden. Aus diesem Grund besteht auch zu wenig Anreiz und Motivation für eine längere freiwillige Verpflichtung in der Miliz", so Schrott in einer Aussendung. Anstatt über eine Verlängerung nachzudenken, brauche es Maßnahmen zur Attraktivierung des Bundesheeres für mehr Freiwillige.
(APA/S24)
(Quelle: salzburg24)