Die Deutsche Bahn arbeitete nach eigenen Angaben daran, den reibungslosen Betrieb auf allen Linien möglichst schnell wiederherzustellen. Auch in Österreich waren seit Mittwoch manche Tagesverbindungen nach Deutschland vom Streik betroffen, sowie auch der Nachtreiseverkehr. Zum Beispiel nach Hamburg.
Trotzdem noch Zugausfälle
Fahrgäste müssen in Deutschland jedoch auch am Freitag mit einzelnen Zugausfällen und Verspätungen rechnen. Daher wurden die Fahrgäste darum gebeten, sich vor Fahrtantritt in den digitalen Auskunftsmedien der Deutschen Bahn zu informieren. Die Mitglieder der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hatten in der Nacht auf Mittwoch die Arbeit im Personenverkehr niedergelegt, um Druck für eine höhere Bezahlung und bessere Arbeitsbedingungen zu machen. Güterzüge ließen sie schon seit Dienstagabend stehen. Es gab zahlreiche Zugausfälle und Verspätungen.
Auch die Infrastruktur war nach Gewerkschaftsangaben betroffen. Erstmals wurde demnach in sechs Stellwerksbetrieben gestreikt, außerdem in Teilen der Werkstätten und der Verwaltung. Nach Angaben der Bahn konnte der stark reduzierte Ersatzfahrplan aber gefahren werden. Weitere Streiks sind möglich, dieses Wochenende wird es jedoch nicht treffen. Die Gewerkschaft will in der nächsten Woche über das weitere Vorgehen beraten.
Ringen um Lohnerhöhung
Bahn und GDL ringen in der Tarifrunde um eine Lohnerhöhung von 3,2 Prozent. Strittig ist jedoch, wann die Erhöhung greifen und wie lang der neue Tarifvertrag gelten soll. Auch Betriebsrenten sind ein Streitthema. Die Bahn will die Kosten des Tarifabschlusses gering halten, weil sie in der Corona-Krise hohe Verluste eingefahren hat. Zudem hat der Bund als Eigentümer im Gegenzug für Milliardenhilfen auch Einsparungen im Konzern verlangt.
Mit der größeren Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft gibt es seit knapp einem Jahr einen Tarifabschluss. Anfang 2022 erhalten die Beschäftigten 1,5 Prozent mehr Geld. Betriebsbedingte Kündigungen sind ausgeschlossen. Die GDL will aber keine Nullrunde in diesem Jahr akzeptieren und verlangt zudem eine Corona-Prämie von 600 Euro. Gewerkschaftschef Claus Weselsky droht mit weiteren Streiks, sollte die Bahn kein verbessertes Angebot vorlegen.
(Quelle: salzburg24)