Nähere Einzelheiten zu der Durchsuchung wurden zunächst nicht genannt. Doch wurde bereits vor rund zwei Wochen bei der Witwe von General Czeslaw Kiszczak eine Durchsuchung vorgenommen, der ein enger Mitarbeiter von Jaruzelski während der kommunistischen Herrschaft war. Damals wurden Dokumente beschlagnahmt, die angeblich eine Zusammenarbeit Walesas mit der kommunistischen Geheimpolizei in den Jahren zwischen 1970 und 1976 beweisen.
Walesa weist die Spitzel-Anschuldigungen zurück. Auf sein Betreiben wird nun wegen einer möglichen Fälschung von Dokumenten ermittelt. Das IPN hatte zuvor Dokumente veröffentlicht, die eine angebliche Verpflichtung Walesas zur Zusammenarbeit mit der Geheimpolizei sowie Honorarbescheinigungen sein sollen - allerdings ohne grafologisches Gutachten zur Authentizität der Unterschrift.
Tausende Menschen hatten am Wochenende in Danzig und Warschau demonstriert, um ihre Unterstützung für den einstigen Gewerkschaftsführer und Ex-Präsidenten zum Ausdruck zu bringen. Walesa ist auch ein entschiedener Widersacher des Chefs der heutigen nationalkonservativen Regierungspartei PiS, Jaroslaw Kaczynski.
Jaruzelski, der im Mai 2014 im Alter von 90 Jahren gestorben war, hatte 1981 das Kriegsrecht über Polen verhängt, um die Gewerkschaftsbewegung Solidarnosc niederzuschlagen. Jaruzelski wurde auch vorgeworfen, in seiner Jugend ein Mitarbeiter der Gegenspionage gewesen zu sein, die nach dem Zweiten Weltkrieg Gegner des Kommunismus exekutierte.
(Quelle: salzburg24)