Kein Tracking mehr

Elch "Emil" jetzt offline unterwegs

Veröffentlicht: 01. Oktober 2025 15:48 Uhr Aktualisiert: 02.10.2025 08:13 Uhr
Elch "Emil" ist aktuell zwischen Tschechien und Bayern unterwegs, ein GPS-Tracking ist seit Mittwoch aber nicht mehr möglich. Der sommerliche Trip durch Österreich hatte dem Tier Stress beschert. Darauf deuten Blutwerte nach einem Gesundheitscheck hin.

Elch "Emil", der rund einen Monat lang durch Österreich wanderte, ist seit Montag voriger Woche im Böhmerwald unterwegs und wechselt zwischen Bayern und Tschechien hin und her. Bis Mittwoch konnte seine Route mittels GPS-Tracker verfolgt werden, ehe die Batterie am Nachmittag ausging wie die zuständige Landesrätin Michaela-Langer Weninger (ÖVP) berichtete. Gesundheitlich ist er fit, die Fans in Österreich hatten ihm aber Stress beschert.

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 "Emil" erkunde ungestört seinen natürlichen Lebensraum - mit einem kurzen Besuch im bayrischen Örtchen Bischofsreut - und finde zu seinem normalen Lebensrhythmus und Artgenossen zurück. Eine Population von 20 Tieren ist im tschechischen Nationalpark Šumava daheim. Ein Fachgremium von zuletzt vier Leute erhielt die Daten aus dem Sender an Emils Geweih. Doch damit ist nun Schluss, denn Mittwochnachmittag war die Batterie des Senders erschöpft und "Emil" ist nun wieder unbeobachtet unterwegs. Identifizieren kann man ihn freilich nach wie vor an einer Ohrmarke.

Stressiger Sommertrip durch Österreich

Der Tracker habe jedenfalls seine Aufgabe erfüllt und dokumentiert, dass Emil die Narkose gut überstanden habe und seine Wanderung fortsetze. Die Blutwerte aus dem während der Narkose gemachten Gesundheitscheck lassen darauf schließen, dass der Sommertrip für den Elch sehr stressig war. Die Auswertung des Bluts ergab erhöhte Cortison-Werte sowie eine niedrige Zahl weißer Blutkörperchen, was beides - vor allem in der Zusammenschau - Indikatoren für chronischen Stress seien. Zusätzlich wurde "Emil" im Zuge der Untersuchung vorsorglich mit Sauerstoff, Infusionen, Vitaminen und Mineralstoffen gestärkt.

Prinzipiell war "Emil" jedoch laut Einschätzung des Veterinärteams altersentsprechend gesund und fit und konnte guten Gewissens in sein natürliches Habitat, den Wald, entlassen werden. Die Gesundheitsdaten hätten aber ganz klar die Schattenseiten des Hypes um den Elch aufgezeigt: "Emil" hätte tagsüber Rückzugsmöglichkeiten gesucht, aber ob seiner Beliebtheit kaum gefunden. "Einem Wildtier sollte jedoch stets mit respektvollem Abstand begegnet werden - denn jedes Wildtier hat das Recht, anonym und auf sich gestellt zu sein", betonten die beratenden Tierärztinnen und -ärzte.

Elch "Emil" wieder ganz Wildtier

"Emil" wurde Mitte August erstmals in Österreich gesichtet, dürfte aus Polen stammen und kam über Tschechien ins Land. Mehr als einen Monat lang wanderte er durch Nieder- und Oberösterreich, ehe er am 22. September mit einem Betäubungsschuss gestoppt wurde - als er im Autobahnkreuz bei Stattledt auf die Westautobahn gelangen wollte. Der Elch wurde in den Böhmerwald am Dreiländereck Österreich-Tschechien-Deutschland gebracht und freigelassen. "Emil darf nun wieder ganz Wildtier sein - in der freien Natur, ganz ohne Straßen, Lärm und Stress. Das tut ihm gut, wie wir sehen", sagte Langer-Weninger.

(Quelle: apa)

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