Eine Übersicht mit Schwerpunkt Europa und einem speziellen Verfahren in Österreich:
Auswirkungen in den Niederlanden
Die niederländische Airline KLM hat am Samstag sieben Fluggästen die Reise in die USA verweigert. "Wir hätten sie gerne mitgenommen, aber es ist sinnlos", sagte ein KLM-Sprecher der Nachrichtenagentur ANP. "Nach der Landung werden sie nicht reingelassen." Es handelte sich um zwei Passagiere, die von Amsterdam aus fliegen wollten, sowie fünf weitere, deren Flug andernorts beginnen sollte. Alle hatten gültige Visa. Der Sprecher machte keine Angaben dazu, aus welchen Ländern die Passagiere stammten. Eine KLM-Sprecherin ergänzte am Sonntag, wenn man von den US-Behörden Informationen habe, dass bestimmte Passagiere nicht einreisen dürften, dann könne man die auch nicht befördern. "Wir folgen den Informationen, die wir bekommen."
15 Passagiere in Frankreich nicht an Bord gekommen
Die französische Fluggesellschaft Air France hat etwa 15 Flugpassagiere wegen des Einreiseverbots nicht an Bord genommen. Es seien Bürger der sieben Länder, die von den USA auf die Verbotsliste genommen wurden, sagte ein Unternehmenssprecher am Sonntag. Die Fluggesellschaft kümmere sich um die Passagiere, sie seien nicht in Paris blockiert. US-Präsident Donald Trump hatte als ein Kernstück seines Anti-Terror-Kampfes einen 90-tägigen Einreisestopp für Menschen aus Syrien, dem Iran, dem Irak, dem Sudan, Somalia, Libyen und dem Jemen verfügt.
Kaum Auswirkungen in Frankfurt
Auf den Frankfurter Flughafen hat sich das von der US-Regierung verhängte Einreiseverbot am Wochenende kaum ausgewirkt. Wie ein Sprecher des Flughafenbetreibers Fraport am Sonntag sagte, gab es weder Proteste noch musste eine größere Anzahl von Passagieren versorgt werden, weil die Weiterreise in die USA unterbrochen war. Der Hessische Rundfunk hatte gemeldet, dass am Samstag zeitweilig etwa 20 Transitreisende festgesessen hätten, weil sie nicht mehr in die USA einreisen durften. Der Fraport-Sprecher sagte, der Flughafen in Frankfurt sei kein typisches Ziel für einen Zwischenstopp, wenn es um Reisen aus dem Nahen Osten in die USA gehe. Es sei auch nicht bekannt, ob Geschäftsreisende mit Flügen von Frankfurt in die USA Probleme wegen ihrer Herkunft bekommen hätten.
Drei Iraner in Wien abgewiesen
Am Flughafen Wien waren am Samstag mindestens drei iranische Staatsbürger betroffen, denen die AUA auf Anweisung des US-Heimatschutzministeriums das Besteigen einer Maschine in die USA verweigern musste.
In Österreich mussten 300 Visa für Angehörige religiöser Minderheiten im Iran, unter anderem für Christen und Juden, storniert werden. Österreich war bisher im Auftrag der USA für Visa für diese Gruppe zuständig. Mit dem Visum reisten die Menschen zuerst nach Österreich und dann in ihre neue US-Heimat. Die US-Behörden hätten kurz vor dem Dekret von US-Präsident Donald Trump darüber informiert, dass Visa für Iraner gestoppt würden, sagte Außenamtssprecher Thomas Schnöll. Anders als Österreich haben die USA keine Botschaft im Iran. Ein Sprecher des Innenministeriums schätzt, dass aktuell etwa 30 Betroffene in Österreich leben, die um ihre Weiterreise bangen müssen.
(APA)
(Quelle: salzburg24)