Welt

FPÖ will Zugang zur Lehre für Asylwerber wieder verbieten

Die FPÖ will den Erlass zurücknehmen
Veröffentlicht: 26. August 2018 13:36 Uhr
Die FPÖ will die Debatte um die Abschiebung von Lehrlingen, die einen negativen Asylbescheid bekommen haben, beenden, indem sie den Zugang zur Lehre für Asylwerber wieder verbietet. Seit 2012 ist die Lehrlingsausbildung für Asylwerber bis 25 Jahren in Mangelberufen erlaubt. Dies will die FPÖ wieder zurücknehmen, kündigte Parteichef Vizekanzler Heinz-Christian Strache in "Österreich" an.

Regierungssprecher Peter Launsky-Tieffenthal hat gegenüber der APA am Sonntag bestätigt, dass die Regierung die Möglichkeit für Asylwerber, eine Lehre zu beginnen, abschaffen wird. Man arbeite an einer Neuregelung. "Das Asylrecht soll künftig nicht mehr mit einer Lehre umgangen werden können."Gleichzeitig soll ein eigener Aufenthaltstitel für Lehrlinge geschaffen werden und die Rot-Weiß-Rot-Karte attraktiviert werden, "um den Bedürfnissen der Wirtschaft zu entsprechen", so der Sprecher.

"Falschen Erlass von damals zurückzunehmen"

Sozialministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ) werde prüfen, "den falschen Erlass von damals möglicherweise zurückzunehmen". "Denn das dürfte ja nicht sein: Wenn einer kein Bleiberecht hat, sollte er keine Lehre beginnen dürfen", so Strache in der Tageszeitung. Lehre für Asylsuchende soll es damit nicht mehr geben. "Es gibt genügend Jugendliche, die eine Lehre suchen, und wir haben genügend anerkannte Flüchtlinge, die nicht arbeiten und keine Lehre haben."

Der oberösterreichische Integrationslandesrat Rudi Anschober (Grüne), der sich gegen die Abschiebung von Lehrlingen engagiert, appellierte an Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP, nicht zuzulassen, dass - wie von FPÖ-Chef Strache angekündigt - der Zugang für Asylwerber zu Lehrstellen abgeschafft wird.

Anschober: Bundeskanzler muss die Causa zur Chefsache machen"

"Der Bundeskanzler muss die Causa Lehrausbildung für Asylwerber generell zur Chefsache machen, die Zerstörung dieser letzten Integrationschance abwenden und Gespräche für eine Lösung der Vernunft gegen die drohenden Abschiebungen hunderter Lehrlinge und für eine grundsätzliche Lösung ermöglichen", appellierte Anschober.

Ein Ende für den Zugang zur Lehre wäre "die Zerstörung der letzten großen Integrationsmaßnahme für Asylwerber und ein schweres Foul an den vielen Unternehmen, die unter dem Lehrlingsmangel leiden".

(APA)

(Quelle: salzburg24)

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