Rohani sagte dem US-Fernsehsender CNN mit Blick auf 19 in den USA inhaftierte Iraner: "Wenn die Amerikaner angemessene Schritte ergreifen und sie freilassen, werden damit sicherlich das richtige Umfeld und die richtigen Umstände für uns geschaffen, alles in unserer Macht und unserem Zuständigkeitsbereich stehende zu tun und, um schnellstmöglich auch Freiheit für die im Iran gefangen gehaltenen Amerikaner zu erwirken." "Nichts würde mich glücklicher machen", fügte der iranische Präsident hinzu. Die USA hatten wiederholt die Freilassung ihrer Bürger in iranischen Gefängnissen ohne Vorbedingungen gefordert.
Im iranischen Justizapparat gelten die Hardliner als einflussreich, die den Kurs des gemäßigten Präsidenten Rohani einer Annäherung an den Westen torpedieren. Im Iran sind derzeit mindestens drei US-Bürger in Haft, darunter der "Washington Post"-Korrespondent Jason Rezaian. Der Journalist und seine iranische Frau Yeganeh Salehi waren im Juli 2014 in ihrem Haus in Teheran festgenommen worden. Rezaian werden Spionage und Zusammenarbeit mit feindlichen Regierungen zur Last gelegt. Salehi, die ebenfalls Journalistin ist, wurde im Oktober vergangenen Jahres gegen Kaution freigelassen.
Der weiterhin inhaftierte Rezaian besitzt die iranische und die US-Staatsbürgerschaft. Teheran erkennt doppelte Staatsbürgerschaften aber nicht an und bezeichnet das Verfahren daher als rein iranische Angelegenheit. Auch zwei weitere iranischstämmige US-Bürger, der zum Christentum konvertierte Saeed Abedini und der ehemalige US-Soldat Amir Hekmati, befinden sich in iranischer Haft.
Der frühere FBI-Agent Robert Levinson wird seit einem Iran-Aufenthalt im Jahr 2007 vermisst, sein Verbleib ist allerdings unklar. Die 19 Iraner in US-Gefängnissen wurden wegen Verstößen gegen die Sanktionen gegen die Islamische Republik inhaftiert.
US-Außenminister Kerry bestätigte, dass mit Teheran über einen Gefangenenaustausch gesprochen worden sei. "Wir hatten einige Gespräche, aber wir werden abwarten und schauen, wo wir stehen", sagte er auf Nachfrage von Reportern in New York. Bisher habe er dazu noch nichts direkt von den Iranern gehört.
Seit Rohanis Amtsantritt vor zwei Jahren hat sich das Verhältnis zwischen dem Iran und dem Westen verbessert. Im Juli schloss Teheran mit den fünf UN-Vetomächten und Deutschland ein Atomabkommen. Es soll dem Iran die friedliche Nutzung der Atomtechnologie erlauben und zugleich mit Kontrollen und der Einschränkung seiner Urananreicherung sicherstellen, dass er keine Atomwaffen produziert. Im Gegenzug sollen die in dem Streit verhängten Sanktionen aufgehoben werden, die Irans Wirtschaft seit Jahren massiv belasten. Die USA und der Iran unterhalten allerdings weiterhin keine diplomatischen Beziehungen.
(Quelle: salzburg24)