Abschussbefehl ausgesetzt

Jogger getötet: Problembärin in Trentino gefangen

Nach einer tödlichen Attacke auf einen Jogger wurde die mit dem Code "JJ4" bezeichnete Problembärin eingefangen. 
Veröffentlicht: 18. April 2023 10:02 Uhr
Nach einer tödlichen Attacke auf einen Jogger in Oberitalien ist die sogenannte Problembärin namens "JJ4" nun in Trentino eingefangen worden. Das Tier wurde in eine Pflegeeinrichtung gebracht.
SALZBURG24 (mem)

Die mit dem Code „JJ4“ bekannte Problembärin, die vor zwei Wochen in der norditalienischen Provinz Trentino einen 26-jährigen Jogger getötet hat, ist eingefangen worden. Die Bärin wurde von Förstern gefasst und in einem mit Strom gesicherten Gehege des Tierpflegezentrums Casteller im Trentino untergebracht, teilten die Trentiner Behörden am Dienstag mit. Ebenfalls am Dienstag steht eine Pressekonferenz des Trentiner Landeshauptmannes Maurizio Fugatti zum Thema Bären an.

Jogger in Italien von Bär getötet

Nachdem am Donnerstag eine Leiche in einem Wald in der italienischen Provinz Trentino gefunden wurde, herrscht nun traurige Gewissheit: Der Mann wurde von einem Bären getötet. Das Tier soll nun …

Befehl zur Tötung der Bärin ausgesetzt

Das Verwaltungsgericht in Trient hatte vergangene Woche einer von Tierschutzvereinen eingelegten Berufung gegen den von der Provinz Trentino angeordneten Abschussbefehl der Problembärin stattgegeben. Die Vereine LAV und LAC hatten bereits zuvor die Tötung von wilden Tieren scharf kritisierten. Der Befehl zur Tötung der Bärin wird dem Dekret zufolge vorerst bis zum 11. Mai ausgesetzt. Dann werde es eine Anhörung vor dem Gericht geben, um über das Schicksal des Bärenweibchens zu entscheiden. "Wenn uns das Gericht Recht gibt, wird die Bärin getötet", erklärte der Trentiner Landeshauptmann Maurizio Fugati.

Gesuchte Bärin in Italien keine Unbekannte

Nachdem ein Jogger in Italien bei einem Bärenangriff getötet wurde, konnte das Tier nun identifiziert werden. Die 17-jährige Bärin hat bereits 2020 zwei Männer angegriffen. Die Provinz Trentino …

Jogger stirbt bei Bärenattacke

Ein 26-jähriger Jogger wurde vor zwei Wochen in der Trentiner Gemeinde Caldes in einem bei Wanderern und Touristen beliebten Tal (Val di Sole) von der Bärin attackiert und getötet. Ein DNA-Abgleich bestätigte dies. Es handelt sich bei ihr um die Schwester des 2006 in Bayern erschossenen "Problembären" Bruno. Eltern von JJ4 sind zwei slowenische Bären, Joze und Jurka, die in den Jahren 2000 und 2001 im Rahmen des von der EU finanzierten Bären-Wiederansiedlungsprojekts "Life Ursus" in den Trentiner Wäldern freigelassen worden waren.

Das Projekt "Life Ursus" hatte im Jahr 1999 mit Unterstützung der Europäischen Union begonnen. Zehn Bären aus Slowenien wurden in der Region ausgesetzt, in der damals das Aussterben der Bärenpopulation befürchtet wurde. Ursprünglich hatte man eine Population von 50 Tieren geplant, doppelt so viele sind es derzeit. Die Braunbären im Trentino haben in den vergangenen Monaten mehrere Tiere gerissen und auch einen Mann angegriffen und verletzt. Die autonome Provinz Trient forderte daraufhin mehr Freiheit bei Fang und Tötung gefährlicher Tiere.

Debatte um Bären in Italien

In Italien hat sich seit dem Tod des Trentiner Joggers die Debatte um das Zusammenleben von Bär und Mensch indes zugespitzt. Die Provinz will die Bärin töten und generell die Verbreitung der Spezies in dem Gebiet massiv verringern. Fugatti plädierte etwa für einen Massentransfer von Bären aus dem Trentino in andere Gebiete. Tierschutzvereine kritisieren hingegen auch diese Pläne.

(Quelle: apa)

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