Eine weitere Politikerin bestätigte die Zahl der Geiseln. Zwei Menschen sollen bei dem Angriff getötet worden sein, wie ein leitender Sicherheitsbeamter sagte. "Selbstmordattentäter sind heute Morgen um 7.45 Uhr (Ortszeit) in den Sikh-Tempel in der Shorbazar-Straße im Polizeibezirk Eins der Stadt Kabul eingedrungen", hieß es aus dem Innenministerium. Kurz darauf seien Sicherheitskräfte am Ort des Geschehens eingetroffen.
Kabul: Gebiet um Tempel abgeriegelt
"Der erste Stock des Tempels ist geräumt worden. Eine Reihe von Menschen wurde gerettet. Die Spezialeinheiten sind besonders vorsichtig, da es sich um einen zivilen Bereich handelt. Das Gebiet wurde abgeriegelt", sagte ein Sprecher des Innenministeriums. "Bisher haben wir keine Nachrichten aus dem Inneren (des Tempels). Ich kenne keine Einzelheiten, vor allem nicht die Zahl der Angreifer. Leider leben auch Familien in der Nähe des Gotteshauses", sagte Anarkali Honaryar, Sikh-Politikerin und Mitglied des afghanischen Parlaments.
Taliban wohl nicht für Angriff verantwortlich
Die militant-islamistischen Taliban bestritten, für den Angriff verantwortlich zu sein, wie der Taliban-Sprecher Zabihullah Mujahid auf Twitter mitteilte.
Im Jahr 2018 kamen bei einem Selbstmordanschlag durch die Terrorgruppe "Islamischer Staat" (IS) in der östlichen Provinz Nangarhar mindestens 19 Menschen ums Leben, darunter mehrheitlich Mitglieder der Sikh-Gemeinschaft. Viele Anhänger des Sikhismus verließen daraufhin das Land. Heute leben nach Angaben von Sikh-Politikern nur noch etwa 1.000 Sikhs in Afghanistan.
(Quelle: salzburg24)