Extremes Wetter

Klimawandel sorgt für immer mehr Hitzewellen

Veröffentlicht: 28. Juni 2022 15:07 Uhr
Derzeit jagt auch in Salzburg eine Hitzewelle die Nächste. Mit Temperaturen jenseits der 30 Grad waren gerade die vergangenen Tage mehr als sommerlich. Eine Studie zeigt nun deutlich, was viele bereits vermuten: Der menschengemachte Klimawandel sorgt zunehmend für extreme Wetterphänomene.
SALZBURG24 (AG)

Zwar liegt es auf der Hand, dass der Klimawandel für die heißen Perioden sorgt, eine im Fachmagazin „Environmental Reseach: Climate“ veröffentlichte Studie, an der unter anderem Forscher des Imperial College London und der Universität Oxford mitgearbeitet haben, liefert nun aber Gewissheit. Diese zeigt, dass die Zunahme von Hitzewellen weltweit eindeutig und klar auf den Klimawandel zurückzuführen ist.

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Hitze in Sibirien ohne Klimawandel unmöglich

Das Ausmaß der Auswirkungen werde von Regierungen, Ökonomen und Versicherern aber stark unterschätzt, heißt es darin. So sei etwa die beispiellose Hitzewelle in Sibirien vor zwei Jahren ohne den menschengemachten Klimawandel unmöglich gewesen. Hitzewellen seien häufiger und intensiver geworden und direkt für Zehntausende Todesfälle weltweit verantwortlich, schreiben die Forscher. Dieser Einfluss werde aufgrund von großen Mängeln in der Datenlage bisher höchstwahrscheinlich deutlich unterschätzt.

 

Ursache für extreme Wetterereignisse eindeutig

Die Forschenden hatten auf Basis des aktuellen Berichts des Weltklimarats (IPCC) und etlicher weiterer Studien analysiert, inwieweit konkrete Extremwetterereignisse wie Hitzewellen, extreme Niederschläge, Waldbrände, tropische Wirbelstürme und Dürren eindeutig auf den Einfluss des Klimawandels zurückgeführt werden können. Das nennt sich Attributionsforschung – ein Zweig der Klimawissenschaft, der rapide Fortschritte macht. Die Erkenntnisse seien gewissermaßen „Preisschilder“ für die verschiedensten Auswirkungen des Klimawandels, die Konsequenzen für die notwendige Begrenzung der Erderwärmung und die Anpassung an das veränderte Klima hätten, schreiben die Autoren.

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Nicht überall lässt sich der Zusammenhang demnach so eindeutig nachweisen wie bei Hitzewellen: So spiele etwa bei tropischen Wirbelstürmen die Region und das jeweilige Ereignis eine Rolle dabei, wie stark man diesen den Klimawandel als Ursache zuschreiben könne, heißt es in der Studie.

Wetterdaten für Forschung schwer zugänglich

Für eine bessere Erforschung der Zusammenhänge seien dringend transparente Informationen und Wetterdaten aus vielen Ländern notwendig. Bisher gebe es große Lücken. So behindere etwa Korruption in Südafrika die Finanzierung meteorologischer Stationen. Im dürregeplagten Somalia hätten ungeordnete Regierungswechsel zu einer Unterbrechung der Messungen geführt. In Polen und vielen anderen Ländern wiederum seien Wetterdaten nur gegen hohe Gebühren verfügbar.

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Auswirkungen von Klimawandel nicht absehbar

„Wir haben bisher keinen vollständigen und detaillierten Überblick darüber, welche Auswirkungen der Klimawandel bereits heute hat“, sagte die am Imperial College London tätige deutsche Klimaforscherin Friederike Otto einer Mitteilung zufolge. Es gebe aber mittlerweile die Werkzeuge und das Verständnis, um einen solchen Überblick zu erarbeiten - und dies müsse unbedingt auch weltweit geschehen. „Sonst enthalten wir Ländern das Wissen vor, wie sie ihre knappen Mittel am besten nutzen können und die Menschen sich am besten und sichersten an den Klimawandel anpassen können.“

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(Quelle: apa)

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