Welt

Libyer kontrollieren Drogenhandel über das Mittelmeer

Veröffentlicht: 06. März 2016 11:22 Uhr
Der Mittelmeerraum zwischen Marokko, Sizilien und Libyen ist zur Domäne von Drogenhändlern geworden, die im Dienst der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) arbeiten. Von Marokko über Algerien und Sizilien erreichen wöchentlich riesige Mengen Rauschgift die Stadt Tobruk in Libyen. Der Drogenhandel diene dem IS zur Finanzierung seines Waffenarsenals, geht aus Ermittlungen in Italien hervor.

In den letzten zwei Jahren wurden sieben Schiffe unweit der Insel Pantelleria südlich von Sizilien aufgebracht. Dabei wurden 120 Tonnen Haschisch im Gesamtwert von 1,2 Milliarden Euro konfisziert. Jede Drogenladung an Bord von Schiffen ist bis zu 400 Millionen Euro wert, berichteten sizilianische Ermittler nach Angaben der römischen Tageszeitung "La Repubblica" am Sonntag. Pantelleria liegt entlang der Route der Drogendealer zwischen Algerien und Libyen.

Schiffe, Boote und Jachten würden ständig von Casablanca und Nador in Marokko und von Oran in Algerien abfahren, um Drogen nach Libyen zu bringen. Syrer und Ägypter seien für die Organisation der Reisen zuständig, sie seien damit beauftragt, die Schiffe und die Crews zu finden. Über die sogenannte Balkan-Route gelange dann das Rauschgift nach Europa, berichteten die italienischen Ermittler.

"Die neuen Herren der Drogen sind Libyer, die selben, die tausende Menschen auf Booten in Richtung Sizilien pferchen", kommentierte "La Repubblica". Libysche Drogenhändler würden die Beträge, die sie dank des Drogenverkaufs in Europa kassieren, auf Konten in den Vereinigten Arabischen Emiraten deponieren. Hier landeten auch die Einnahmen durch den Menschenhandel über das Mittelmeer. "Das ist ein Tresor, an den noch niemand gelangt ist", kommentierte "La Repubblica".

Die Polizei in Italien, Spanien, Griechenland und Frankreich hätten die Zusammenarbeit intensiviert, um das Netz von Komplizenschaften zu entlarven, mit denen die Drogendealer auf internationaler Ebene rechnen können, so die Ermittler. Europol und die US-Antidrogenbehörde DEA würden bei den Ermittlungen aktiv mitwirken.

(Quelle: salzburg24)

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