Rechtsruck nun doch geringer

Links-Bündnis feiert Überraschungssieg bei Wahl in Frankreich

In Paris versammelten sich die Menschen anlässlich der zweiten Runde für die Parlamentswahl. Das Links-Bündnis konnte sich überraschend durchsetzen. 
Veröffentlicht: 08. Juli 2024 07:41 Uhr
Einen Überraschungssieg für das Links-Bündnis brachte die Parlamentswahl in Frankreich. Eine absolute Mehrheit dürfte allerdings vermutlich verfehlt worden sein.

Bei der Parlamentswahl in Frankreich hat die vereinigte Linke überraschend den Sieg eingefahren, eine absolute Mehrheit aber wahrscheinlich verfehlt. Das meldeten Meinungsforschungsinstitute am Sonntagabend kurz nach Schließung der Wahllokale. Der rechte RN von Marine Le Pen und das Mitte-Lager von Präsident Emmanuel Macron lieferten sich demnach ein Kopf-an-Kopf-Rennen um Platz zwei.

Der rechtsnationale Rassemblement National könnte demnach nur auf dem dritten Platz landen, wie die Sender TF1 und France 2 nach Schließung der Wahllokale berichteten. Das linke Bündnis Nouveau Front Populaire könnte den Zahlen zufolge auf 172 bis 215 der 577 Sitze kommen, Macrons Kräfte auf 150 bis 180 und der Rassemblement National (RN) um Marine Le Pen und seine Verbündeten auf 120 bis 152.

RN nach erster Wahlrunde noch Favorit

Das Ergebnis ist eine große Überraschung. Nach der ersten Wahlrunde vor einer Woche sahen Prognosen den RN noch knapp unter der absoluten Mehrheit und damit möglicherweise in der Lage, die nächste Regierung zu stellen. Der Rechtsruck fällt nun geringer aus als erwartet. Wie es weitergeht, ist vorerst unklar. Mit dem Ergebnis ergeben sich verschiedene Zukunftsszenarien. Die Linken könnten versuchen, von den Mitte-Kräften Unterstützung zu bekommen - entweder als Minderheitsregierung mit Duldung oder in einer Art Großen Koalition. Angesichts der gegensätzlichen politischen Ausrichtungen ist allerdings nicht abzusehen, ob dies gelingen könnte.

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Unklar ist, ob Staatschef Macron in einem solchen Szenario politisch gezwungen wäre, einen Premier aus den Reihen der Linken zu ernennen. Die Nationalversammlung kann die Regierung stürzen. Bei einem Premier aus dem linken Lager müsste Macron die Macht teilen. Der Premier würde wichtiger. Das Linksbündnis ist in sich gespalten und vertritt bei vielen großen politischen Themen sehr unterschiedliche Positionen.

Sollte keines der Lager eine Regierungsmehrheit finden, könnte die aktuelle Regierung als Übergangsregierung im Amt bleiben oder eine Expertenregierung eingesetzt werden. Frankreich droht in einem solchen Szenario politischer Stillstand.

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(Quelle: apa)

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