Nach einem Lehrling in Oberösterreich haben fremdenfeindliche Postings auf Facebook nun auch Folgen für zwei steirische Mitarbeiter: Während eine führende Angestellte der Handelskette "Spar" das Unternehmen verlassen muss, musste ein ÖAMTC-Mitarbeiter am Donnerstagnachmittag noch zu einem klärenden Gespräch. Beide zeigten sich nach ihren diskriminierenden Äußerungen einsichtig.
Spar-Mitarbeiterin wird Posting zum Verhängnis
Die "Spar"-Pressestelle bestätigte einen Bericht des "Kurier" (Donnerstag-Ausgabe), wonach die Grazer Mitarbeiterin Anfang der Woche zum Gespräch mit ihren Vorgesetzten gebeten wurde. Sie hatte nach einem Feuer beim Erstaufnahmelager in Traiskirchen auf Facebook geschrieben, dass der Brand im Gebäude besser gewesen wäre. Kunden hatten das gelesen und "Spar" davon in Kenntnis gesetzt, woraufhin sie die Kündigung erhielt. Nach einem Gespräch mit dem Betriebsrat und der Geschäftsführung sowie einem reumütigen Posting als Nachtrag auf Facebook einigte man sich auf eine einvernehmliche Auflösung des Dienstverhältnisses.
ÖAMTC-Mitarbeiter postet Burka-Foto
Ein steirischer ÖAMTC-Mitarbeiter hatte vergangene Woche ebenfalls mit einem Eintrag im sozialen Netzwerk für Unruhe gesorgt, berichtete "Heute" am Donnerstag: Der Mann teilte ein Foto einer Frau in einer Burka aus Warnwesten-Stoff und schrieb dazu: "Das ist die neue Dienstkleidung unserer geschätzten Schalterdamen." Der Mann habe das Bild lustig gefunden, erklärte Sprecher Hans-Peter Auer. Der ÖAMTC aber nicht, weshalb noch ein Gespräch mit seinen Vorgesetzten folgt. Der Autofahrerklub distanzierte sich von dem Posting und verwies auf seine Mitarbeiter mit Migrationshintergrund: "Wir freuen uns, dass wir sie haben."
Auch Vorfall bein Roten Kreuz
Das Rote Kreuz trennte sich von einem ehrenamtlichen Mitarbeiter aufgrund eines Hass-Postings, berichtete das Ö1-"Mittagsjournal". Er hatte geschrieben: "Wenn dieses Asylzentrum hier her kommt, wird es Tote geben. Das Boot ist voll." Ein Sprecher der Organisation begründete den Schritt damit, dass dies ein klarer Verstoß gegen die Grundsätze sei.
Die Internet-Provider in die Pflicht nehmen will Claudia Schäfer von der Rassismus-Beobachtungsstelle ZARA. Diese sollten Inhalte mit offensichtlich unwahren Behauptungen über Asylwerber aus dem Netz nehmen.
(APA)
(Quelle: salzburg24)