Politische Reaktionen

Nach Hubschrauber-Absturz: Irans Präsident Ebrahim Raisi tot

Irans Präsident Ebrahim Raisi ist nach einem Hubschrauber-Absturz gestorben. 
Veröffentlicht: 20. Mai 2024 08:02 Uhr
Bei einem Hubschrauber-Absturz in Ost-Aserbaidschan wurden der iranische Präsident Ebrahim Raisi sowie der iranische Außenminister Hossein Amir-Abdollahian getötet. Die Trauerfeier für die verstorbenen Politker ist für Dienstag geplant. Zahlreiche Länder richten ihr Beileid aus.

Nach dem Absturz des Präsidenten-Hubschraubers im Iran sind nach Regierungsangaben alle neun Todesopfer identifiziert worden. Trotz starker Verbrennungen sei die Identität der Insassen am Montag festgestellt worden, sagte ein hochrangiger Regierungsvertreter der iranischen Nachrichtenagentur Tasnim. Ihre Leichen seien inzwischen nach Täbris, Hauptstadt der Provinz Ost-Aserbaidschan, überführt worden. Der Sucheinsatz sei nun beendet.

Alle neun Insassen sterben bei Hubschrauber-Absturz

Staatsmedien hatten zuvor den Tod aller neun Insassen des Helikopters bestätigt, unter ihnen auch Präsident Ebrahim Raisi und Außenminister Hussein Amirabdollahian. Sie waren auf der Rückreise von einem Treffen mit dem Präsidenten Aserbaidschans, Ilham Aliyev, bei dichtem Nebel in den Bergen verunglückt. Tasnim zufolge war einer der Passagiere, der Freitagsprediger aus Täbris, nach dem Absturz noch etwa eine Stunde am Leben und nahm Kontakt mit dem Präsidialamt auf, ehe er seinen Verletzungen erlag. Der Hubschrauber sei bei dem Absturz vollständig ausgebrannt.

Der katarische Emir Tamim bin Hamad al-Thani schrieb am Montag auf X, über "sein aufrichtiges Beileid an die Regierung und das Volk der Islamischen Republik Iran". Der mit dem Iran verbündete syrische Machthaber Bashar al-Assad sprach sein Beileid für "diesen schmerzlichen Vorfall und dem daraus resultierenden großen Verlust aus".

Das Nachbarland Pakistan rief einen Tag der Trauer aus. Das schrieb der pakistanische Premierminister Shehbaz Sharif am Montag auf der Online-Plattform X. Das Land würde "als Zeichen des Respekts für Präsident Raisi und seine Weggefährten und aus Solidarität mit dem brüderlichen Iran" die Flagge auf halbmast hissen.

Auch EU-Ratschef bekundet Beileid

Auch EU-Ratschef Charles Michel hat im Namen der EU sein Beileid bekundet. "Die EU drückt ihr aufrichtiges Beileid zum Tod von Präsident Raisi und Außenminister Abdollahian sowie anderer Mitglieder ihrer Delegation und der Besatzung bei einem Hubschrauberunfall aus", schrieb Michel am Montag auf seinem offiziellen Account auf X. "Unsere Gedanken sind bei den Familien."

Raisi brachte Teile der Bevölkerung gegen sich auf

Raisi wurde 1960 in Maschhad geboren und war über drei Jahrzehnte in der Justizbehörde tätig. 2019 wurde er zum Justizchef ernannt. In seiner früheren Funktion als Staatsanwalt soll er im Jahr 1988 für zahlreiche Verhaftungen und Hinrichtungen politischer Dissidenten verantwortlich gewesen sein, weshalb seine Gegner ihm den Beinamen "Schlächter von Teheran" verpassten.

Experten hatten Raisi zwischenzeitlich auch als möglichen Nachfolger für Khamenei gehandelt, der im April 85 Jahre alt wurde. Auch wenn sich die Kritik der jungen Generation inzwischen immer mehr gegen das gesamte System der Islamischen Republik richtet, stand Raisi innenpolitisch besonders unter Druck. Zuletzt trieb die Regierung ihren umstrittenen Kurs bei der Verfolgung des Kopftuchzwangs voran und brachte damit Teile der Bevölkerung noch mehr gegen sich auf.

(Quelle: apa)

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