Nach dem 24-Stunden-Warnstreik der Gewerkschaften Verdi und EVG läuft der öffentliche Verkehr auf der Schiene, zu Wasser und in der Luft in Deutschland allmählich wieder an. Allerdings müssen sich Fahrgäste insbesondere im Fernverkehr der Deutschen Bahn am Dienstag noch für einige Zeit auf Zugausfälle und Verspätungen einstellen, wie ein Bahnsprecher sagte.
Es brauche einige Stunden, bis die ICE- und IC-Züge sowie das Personal dort sind, wo sie gebraucht würden. Zu Einschränkungen kann es demnach in geringerem Umfang auch im Regional- und S-Bahnverkehr kommen.
Wartezeiten auf Flughäfen
Auch an den Flughäfen dürfte noch nicht gleich wieder alles reibungslos anlaufen. Nahezu sämtliche deutsche Verkehrsflughäfen außer Berlin waren vom gemeinsamen Warnstreik der Gewerkschaft Verdi und der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft am Montag betroffen. Es sei möglich, dass es am Dienstag zu längeren Wartezeiten komme, sagte der Sprecher des größten deutschen Flughafens in Frankfurt. Passagiere sollten sich auf eventuelle Verzögerungen im Betriebsablauf einstellen, frühzeitig den Status ihres Fluges checken und genug Zeit einplanen.
Die Gewerkschaften Verdi und EVG hatten für Montag vor dem Hintergrund laufender Lohnverhandlungen gemeinsam zu einem ganztägigen bundesweiten Warnstreik im Verkehrssektor aufgerufen. Betroffen waren neben der Eisenbahn und dem Luftverkehr auch der öffentliche Nahverkehr in mehreren Bundesländern sowie der Schiffsverkehr. Auch in Österreich hatte der Streik massive Auswirkungen auf den Bahn- und Flugverkehr. Verdi sprach vom größten Streik seit 1992.
AUA-Betriebsversammlung führt zu Flugausfällen
Passagiere der Austrian Airlines (AUA) müssen am Dienstag mit Verspätungen und Flugausfällen rechnen. Das Bordpersonal hält am Vormittag eine Betriebsversammlung ab. Die Fluggesellschaft sagte im Vorfeld 102 Flüge ab. Betroffene Passagiere wurden bereits informiert und umgebucht, teilte die Fluglinie der APA mit. Davon betroffen sind vor allem Flüge auf der Kurz- und Mittelstrecke. Auf der Langstrecke fällt jeweils ein Flug nach New York, Chikago und Montreal aus.
Bordpersonal fordert besseren Kollektivvertrag
Das Bordpersonal fordert wegen der hohen Inflation eine Nachbesserung des im Oktober abgeschlossenen Kollektivvertrags. Die AUA bot zuletzt im Schnitt 12,3 Prozent mehr Gehalt. Die Gewerkschaft vida wollte das Angebot nicht kommentieren. Günther Ofner, Flughafen Wien-Vorstand und Obmann der Berufsgruppe Luftfahrt in der Wirtschaftskammer, zeigt laut einer Aussendung wenig Verständnis für das "nicht gerade konstruktive" Vorgehen der Gewerkschaft vida.
Der AUA geht es nach der Coronakrise finanziell wieder besser. Die Fluglinie erzielte im Vorjahr eine "schwarze Null", wie die AUA anmerkte. Der staatlich besicherte Kredit wurde vorzeitig zurückgezahlt und der Gehaltsverzicht der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurde im Jänner 2023 zwei Jahre früher als geplant zurückgenommen. Für 2022 bekamen alle eine Teuerungsprämie von 3.000 Euro. Für die Führungskräfte werden die variablen Gehaltsbestandteile, sprich Boni, reaktiviert.
(Quelle: salzburg24)