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ÖAMTC: Geschwindigkeit muss bei Glatteis um 70 Prozent reduziert werden

Ein Warnschild mit der Aufschrift ÇEisgl?tteÈ steht am Donnerstag (06.01.2011) an einer Stra§e im brandenburgischen Sieversdorf (Oder-Spree). Seit dem Morgen regnet es im Land Brandenburg. Der Niederschlag gefriert sofort auf den Stra§en und Fu§wegen. Foto: Patrick Pleul dpa/lbn +++(c) dpa - Bildfunk+++
Veröffentlicht: 30. Dezember 2014 11:40 Uhr
Vergangenes Jahr passierten in Österreich auf Schnee, Schneematsch und Glatteis 2.579 Unfälle mit 3.479 Verunglückten. Dabei wurden 3.456 Personen verletzt und 23 getötet. "Fast zwei Drittel dieser Unfälle ereigneten sich in den Monaten Jänner und Februar", erklärt ÖAMTC-Verkehrsexperte David Nosé. Nach dem späten Wintereinbruch müssen sich die Verkehrsteilnehmer nun in ganz Österreich auf glatte Fahrbahnen einstellen. Für Autofahrer bedeutet das zu allererst: Zeit nehmen, ruhig und langsam fahren.

Der Bremsweg wird auf Schneefahrbahn länger, die Bodenhaftung der Reifen nimmt ab und das Lenkverhalten des Autos verändert sich. "Bei Schneefahrbahn heißt es die Geschwindigkeit halbieren, bei Eis muss man um 70 Prozent langsamer fahren, damit der Bremsweg unverändert bleibt", rät Roland Frisch, Pkw-Chefinstruktor der ÖAMTC Fahrtechnik. Der Fahrtechnik-Experte gibt Tipps, wie man sich bei winterlichen Fahrbedingungen richtig verhält:

  •  Bei Eis und Schnee sollte man drei bis vier Sekunden Abstand zum Vordermann halten und die Geschwindigkeit reduzieren.
  •  Ruckartige Lenkbewegungen und Bremsmanöver vermeiden. "Besonders in Kurven oder beim Spurwechsel können abrupte Fahrmanöver zu einem Ausbrechen des Fahrzeuges führen. Bei Schnee und Eis muss man gefühlvoll und vorsichtig lenken, bremsen und beschleunigen", empfiehlt der Pkw-Chefinstruktor der ÖAMTC Fahrtechnik.
  • Nur wirklich notwendige Fahrten antreten und mehr Zeit als sonst für den Weg einplanen. "Schon zum Abkehren des Fahrzeugs oder zum Eiskratzen braucht man länger. Wetterbedingt wird meist auch langsamer gefahren, oft gibt es Staus. Daher sollte man bei winterlichen Fahrbedingungen auf jeden Fall eine längere Fahrtzeit einplanen", rät Frisch.
  • Route überdenken. "Hauptverbindungen werden besser und schneller geräumt als Nebenfahrbahnen", weiß der Pkw-Chefinstruktor der ÖAMTC Fahrtechnik. Bei extremen Bedingungen ist es eventuell besser, die Fahrt zu verschieben.
  • ESP aktivieren. Verfügt ein Auto über ESP (Elektronisches Stabilitätsprogramm), muss dieses aktiviert bleiben, damit das Auto nicht ins Schleudern kommt. Ohne ESP kann das Heck ausbrechen oder das Fahrzeug über die Vorderachse rutschen. ESP hält das Auto in der Spur.

Glatteis: Richtig reagieren

Kommt das Auto trotz aller Vorsicht ins Schleudern: "Fuß weg vom Gaspedal, auskuppeln und in die gewünschte Fahrtrichtung lenken", erläutert der ÖAMTC Fahrtechnik-Experte. Verfügt das Fahrzeug über ABS, ist das Bremsen und gleichzeitige Lenken möglich. Bei Fahrzeugen ohne ABS sollte während des Gegenlenkens nicht gebremst werden. Der Blick muss immer in die gewünschte Fahrtrichtung gehen. Denn: Wohin man blickt, dorthin lenkt man auch.

Rücksicht auf Schwächere

Besonders achtgeben sollte man bei schwächeren Verkehrsteilnehmern, die mit schlechter Sicht und winterlichen Fahrbahnverhältnissen Probleme haben. "Im Ortsgebiet sollte man besonders an Fußgängerübergängen, Haltestellen oder bei Schulwegen sehr vorsichtig unterwegs sein", empfiehlt der Experte der ÖAMTC Fahrtechnik.

Fahrtechnik-Training gibt Sicherheit

Wie verhalten sich front-, heck- oder allradangetriebene Autos auf Schnee und Eis? Wie bremse ich mit und ohne ABS richtig auf schneebedeckten Fahrbahnen? Erfahrung und Routine sind wichtige Faktoren für eine stressfreieFahrt im Winter. Die von der ÖAMTC Fahrtechnik angebotenen Trainings bereiten Kraftfahrer - unabhängig von der Wetterlage beim Training - optimal auf die Fahrt durch den Winter vor.

(Quelle: salzburg24)

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