Bereits vor dem offiziellen Start waren dort die ersten Bierzelte wegen Überfüllung geschlossen. Schlangen bildeten sich an den Eingängen der Bierburgen. Die ersten Wiesn-Fans waren noch im Dunkeln zum Festgelände gekommen, um einen Platz zu ergattern. Bier gab es aber erst ab 12.00 Uhr. Für die Maß müssen Besucher heuer mehr als zehn Euro zahlen.
Vor einem Jahr hatte Reiter bei seiner ersten Wiesn vier Schläge zum Anzapfen gebraucht, schon beim zweiten Mal holte er nun seinen Amtsvorgänger Christian Ude (SPD) ein. Seit Tagen liefen Wetten, wie viele Schläge der Oberbürgermeister dieses Mal beim Anstich brauchen würde. Unter den prominenten Gästen im Schottenhamel-Zelt waren auch Mireille Mathieu, Dj Ötzi, Florian Silbereisen und Ralph Siegel.
Am Vormittag waren Wiesnwirte und Brauerei-Mitarbeiter bei überwiegend bewölktem Himmel in einem festlichen Zug zur Festwiese gefahren. Blumengeschmückte Kutschen der Wirte, Maßkrug schwenkende Kellnerinnen, Musikkapellen und die prunkvollen Brauerei-Gespanne mit Girlanden-geschmückten Bierfässern zogen von der Innenstadt zur Theresienwiese.
Bis zum 4. Oktober werden gut sechs Millionen Besucher erwartet. Am ersten Wochenende kann die Besucherzahl bereits auf eine Million steigen.
Das größte Volksfest der Welt steht in diesem Jahr im Zeichen der Flüchtlingskrise. Die Behörden gehen aber davon aus, dass sich die Ströme der Wiesn-Besucher und der Flüchtlinge am Münchner Hauptbahnhof trennen lassen. Am Hauptbahnhof hatte sich die Lage in den vergangenen Tagen entspannt.
Keine eineinhalb Stunden nach dem Bieranstich mussten Sanitäter des Bayerischen Roten Kreuzes die erste "Bierleiche" versorgen. Ein rund 50 Jahre alter Mann sei um 13.20 Uhr mit einer Alkoholvergiftung zu den Helfern gebracht worden. Die Festzelt-Security habe den Mann vor einem der großen Zelte bewusstlos zusammenbrechen sehen.
Im vergangenen Jahr war das erste Alkoholopfer um 14.05 Uhr registriert worden. Der trinkfreudige Mann führte jedoch nicht zum ersten Einsatz des Roten Kreuzes auf dem Oktoberfest: Bereits um 8.30 Uhr mussten die Rettungskräfte eine Festzelt-Bedienung wegen eines allergischen Schocks behandeln. Eine Kellnerin kam eine halbe Stunde später mit einer Schnittwunde in die Wiesn-Sanitätsstation. Die Frau hatte sich beim Zuschneiden von Reservierungskärtchen verletzt.
(Quelle: salzburg24)