Bei der Festnahme in einem Hotel im Nachbarbundesstaat Nuevo Leon fiel laut Behörden kein Schuss. Rodriguez war nach der Festname des vorherigen Golf-Kartell-Anführers Mario Armando Ramírez Trevino alias "El Pelon" im August an die Spitze des Kartells gerückt. Ihm wird der Schmuggel von Drogen, Waffen und Geld über die US-Grenze vorgeworfen.
Er soll zudem Anschläge auf Beamte angeordnet haben. "Bekannt ist, dass er jüngst die Gewalt intensivierte, um die Präsenz einer verfeindete Bande, die im Bundesstaat tätig ist, auszurotten", erklärte der mexikanische Sonderbeauftragte für Sicherheit, Monte Alejandro Rubido Garcia.
Der 39-Jährige habe interne Rivalen töten lassen sowie zahlreiche illegal eingewanderte Migranten entführt und unter Todesdrohung gezwungen, sich seinen Reihen anzuschließen. "Seine Führung wurde nicht von allen Teilen der Verbrecherorganisation anerkannt, was zu den jüngsten internen Kämpfen führte, die das Gewaltlevel in Tamaulipas anhoben", sagte der Sicherheitssonderbeauftragte.
Nachdem die Gewalt zwischen dem Golf-Kartell und den rivalisierenden Zetas innerhalb eines Monats rund 100 Tote gefordert hatte, waren die Sicherheitskräfte vor zwei Wochen zu einer neuen Strategie übergegangen. Dabei wurden mit Rodriguez drei der zwölf meistgesuchten Verbrecher der Region gefasst.
In den vergangenen Monaten sind den mexikanischen Behörden einige dicke Fische der Verbrechersyndikate ins Netz gegangen. Im Februar brachten Marineinfanteristen mit dem Chef des Sinaloa-Kartells, Joaquin "El Chapo" Guzman Loera, den mächtigsten Drogenhändler des Landes nach jahrelanger Flucht hinter Gittern. Im November war schon dessen ranghoher Kumpan Ignacio Paez Soto gefasst worden. Im September schnappte die Polizei den Chef des neuen Juarez-Kartells, Alberto Carrillo Fuentes alias Betty la Fea (Betty, die Hässliche).
(Quelle: salzburg24)