Rede vor Sicherheitskräften

Putin: "Bürgerkrieg" in Russland verhindert

Russian President Vladimir Putin addresses troops from the defence ministry, National Guard, FSB security service and interior ministry gathered on the Sobornaya (Cathedral) Square from the porch of the the Palace of the Facets on the grounds of the Kremlin in central Moscow on June 27, 2023. (Photo by Sergei GUNEYEV / SPUTNIK / AFP)

Veröffentlicht: 27. Juni 2023 15:45 Uhr
Mit ihrem Einsatz hätten Soldaten und Geheimdienste am Samstag einen "Bürgerkrieg" verhindert, sagte der russische Präsident Wladimir Putin bei einer Rede vor Sicherheitskräften am Dienstag. Mit dabei war auch Verteidigungsminister Sergej Schoigu.
SALZBURG24 (mem)

Nach dem Ende des bewaffneten Aufstands der Söldnerarmee Wagner hat Kremlchef Wladimir Putin in einer weiteren Rede den Sicherheitskräften für ihren Einsatz zum Schutz Russlands gedankt. Soldaten und Mitarbeiter der Geheimdienste hätten sich dem Versuch einer Revolte am 24. Juni entgegengestellt und so einen "Bürgerkrieg" verhindert, sagte Putin am Dienstag bei der Rede vor Uniformierten auf dem Kremlgelände. Unter den Anwesenden war auch Verteidigungsminister Sergej Schoigu.

"Sie haben die verfassungsmäßige Ordnung, das Leben, die Sicherheit und die Freiheit unserer Bürger verteidigt, unsere Heimat vor Erschütterungen bewahrt, faktisch einen Bürgerkrieg verhindert", sagte Putin bei der Rede, die im Staatsfernsehen gezeigt wurde. "Wir wussten, dass wir gewinnen, die Aufständischen hätten Moskau nicht eingenommen", betonte er.

Putin erinnert an von Wagner getötete Piloten

In seiner Rede im Freien vor den Hundertschaften verschiedener Sicherheitsdienste erinnerte Putin auch an die Piloten, die am Samstag bei ihren Angriffen auf die Wagner-Kolonne getötet wurden. Die Angehörigen des Verteidigungsministeriums, der Nationalgarde, des Inlandsgeheimdienstes FSB, des Innenministeriums und des Sicherheitsdienstes des Präsidenten gedachten mit Putin in einer Schweigeminute der Toten. Die Wagner-Truppen hatten mehrere Hubschrauber und ein Flugzeug am Samstag abgeschossen.

Machtgefüge in Russland laut Kreml-Sprecher nicht erschüttert

Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sieht das Machtgefüge in Russland nach dem Aufstand der Wagner-Söldnereinheiten nicht erschüttert. Es gebe jetzt eine Menge "ultra-emotionaler Hysterie" unter Experten und "Pseudo-Experten", sagte er am Dienstag nach Angaben russischer Nachrichtenagenturen. Das habe "nichts mit der Realität zu tun". "Diese Ereignisse haben gezeigt, wie konsolidiert die Gesellschaft um den Präsidenten herum ist", behauptete Peskow.

Was bedeutet der Prigoschin-Abzug für Putin?

Nach dem bewaffneten Aufstand des Söldner-Chefs Jewgeni Prigoschin und seiner Wagner-Armee ist das Strafverfahren gegen ihn wie vom Kreml angekündigt beendet worden. Die Gruppe werde ihre …

Nach dem bewaffneten Aufstand des Söldnerchefs Jewgeni Prigoschin und dessen Wagner-Armee war das Strafverfahren gegen ihn wie vom Kreml angekündigt eingestellt worden. Peskow rechtfertigte die Straffreiheit, nachdem Präsident Putin noch am Samstag angekündigt hatte, die Drahtzieher des Aufstandes würden ihrer "unausweichlichen Bestrafung" zugeführt.

Verfahren gegen Prigoschin eingestellt: "Bestimmte Versprechen"

Putin habe "das Schlimmste verhindern" wollen, sagte Peskow. Es habe eine "klare Vereinbarung" gegeben, das schlimmste Szenario zu vermeiden. Dafür habe es "bestimmte Versprechen" und "Garantien" Putins gegeben, die nun umgesetzt würden. Der Kremlchef wollte sich nach Angaben Peskows am Abend mit russischen Journalisten treffen.

Prigoschin hatte am Samstag nach Verhandlungen seinen Marsch Richtung Moskau überraschend gestoppt. Nach eigenen Angaben wollte er ein Blutvergießen unter russischen Soldaten verhindern und kehrte deshalb 200 Kilometer vor der russischen Hauptstadt wieder um. Er hatte auch die südrussische Stadt Rostow am Don besetzt und zog dort ebenfalls ab.

Präsident Putin hatte am Montagabend bestätigt, dass sein in Ungnade gefallener Ex-Vertrauter in Belarus mit seinen Kämpfern Zuflucht finden könne. Er bezeichnete die abtrünnigen Wagner-Leute als "Verräter". Ob Prigoschin schon in Belarus ist, war zunächst weiter unklar. Dem Moskau gegenüber loyalen Teil der Wagner-Truppe bot Putin an, Verträge mit dem russischen Verteidigungsministerium zu schließen.

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(Quelle: apa)

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