Frankreich

"Rotschals" protestieren gegen "Gelbwesten"

Die Teilnehmer kämpfen für die Institutionen der Republik
Veröffentlicht: 28. Jänner 2019 07:21 Uhr
In Paris haben am Sonntag mehrere tausend "Rotschals" gegen die Protestbewegung der "Gelbwesten" demonstriert. Die Kundgebung setzte sich am Nachmittag bei Regenwetter vom Place de la Nation aus in Bewegung. Die Teilnehmer, von denen viele rote Schals trugen, gingen nach eigenen Angaben gegen die Gewalt am Rande der "Gelbwesten"-Proteste und für die Institutionen der Republik auf die Straße.

Am Vortag hatten die "Gelbwesten" landesweit 69.000 Menschen mobilisiert, es kam erneut zu Ausschreitungen. Die Teilnehmerzahl bei der Demonstration der "Rotschals" blieb hinter den Erwartungen zurück. Die Organisatoren hatten am Vormittag mit mindestens 10.000 Teilnehmern gerechnet - so viele hatten zuvor über das Online-Netzwerk Facebook ihre Teilnahme an dem "Republikanischen Marsch der Freiheiten" in der französischen Hauptstadt zugesagt.

"Rotschals" stehen Macron nahe

Der Initiator der "Rotschals", Laurent Soulié, steht der Partei Die Republik in Bewegung (La République en Marche) von Präsident Emmanuel Macron nahe. Der Ingenieur aus Toulouse hatte die Idee zu der Demonstration Mitte Dezember bei Facebook lanciert. Das Kennzeichen der roten Schals geht auf eine Protestgruppe zurück, die seit Ende November gegen die Straßenblockaden der "Gelbwesten" demonstrierte.

69.000 "Gelbwesten" demonstrieren

Diese hatten am elften Protest-Samstag in Folge 69.000 Franzosen auf die Straße gebracht, wie das Innenministerium mitteilte. In Paris demonstrierten demnach rund 4000 "Gelbwesten" gegen den Reformkurs von Präsident Macron. In der Hauptstadt kam es am Place de la Bastille zu Zusammenstößen zwischen Polizei und Demonstranten. Die Sicherheitskräfte setzten Tränengas und Wasserwerfer ein, um Demonstranten zurückzudrängen, die Wurfgeschosse auf Polizisten warfen. Nach Angaben der Präfektur wurden dabei 22 Menschen festgenommen.

Von Gummigeschoss am Auge verletzt

Jérôme Rodrigues, eines der Sprachrohre der "Gelbwesten", wurde schwer am Auge verletzt. Er sei von einem Gummigeschoss der Polizei getroffen worden, sagte sein Anwalt Philippe de Veulle am Sonntag dem Fernsehsender BFM. "Er wird sein Leben lang behindert sein." Das Projektil sei von anderen Demonstranten als Beweisstück eingesammelt worden.

(APA)

(Quelle: salzburg24)

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