Trotz besserer Luftqualität

Schlechte Luft: 240.000 vorzeitige Tode in der EU

ARCHIV - 24.06.2018, Baden-Württemberg, Stuttgart: Autos fahren am Neckartor in der Stuttgarter Innenstadt an einer Messstation für Feinstaub vorbei. (Zu dpa "EU-Kommission legt Vorschlag für bessere Luft- und Wasserqualität vor") Foto: Christoph Schmidt/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Veröffentlicht: 24. November 2022 07:34 Uhr
240.000 Menschen sind im Jahr 2020 durch die Feinstaubbelastung in der Luft vorzeitig gestorben. Menschen, die in Städten Leben, seien dabei besonders gefährdet.
SALZBURG24 (mem)

Trotz besserer Luftqualität sind im Jahr 2020 rund 240.000 Menschen in der EU durch die Feinstaubbelastung der Luft in ihrer Umgebung vorzeitig gestorben. Diese Schätzzahl veröffentlichte die EU-Umweltagentur EEA am Donnerstag. Menschen, die in Städten leben, sind demnach besonders gefährdet: Fast alle Stadtbewohner (96 Prozent) seien Feinstaubwerten ausgesetzt, die über den Richtwerten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) von fünf Mikrogramm per Kubikmeter liegen, hieß es.

Salzburgs Tempo 80 auf A1 ist Geschichte

Da die Grenzwerte nachhaltig eingehalten worden seien, wurde das Tempo 80 auf der A1 in der Stadt Salzburg aufgehoben. Seit heute Mittag sind auf der Westautobahn wieder 100 km/h erlaubt.

Schadstoffe als große Gesundheitsgefahr

Obwohl sich die Luftqualität in den EU-Staaten in den vergangenen Jahren verbessert habe, stellten Schadstoffe in der Luft nach wie vor die größte von der Umwelt ausgehende Gesundheitsgefahr dar. Sie seien einer der Hauptgründe für frühzeitige Todesfälle und Erkrankungen. Herzkrankheiten und Schlaganfälle seien am häufigsten die darauf zurückgehende Todesursache, gefolgt von Lungenkrebs und anderen Lungenkrankheiten.

Neben den rund 240.000 vorzeitigen Todesfällen aufgrund von Feinstaub waren nach Angaben der Umweltagentur 49.000 Todesfälle auf chronische Belastung mit Stickstoffdioxid (NO2) sowie 24.000 auf die Belastung mit bodennahem Ozon (O3) zurückzuführen.

Luftqualität: Rückgang bei vorzeitigen Todesfällen in der EU

Eine gute Nachricht gibt es aber auch: Zwischen 2005 und 2020 sei die Zahl der vorzeitigen Todesfälle aufgrund von Feinstaub-Belastung in der EU um 45 Prozent zurückgegangen, hieß es in der EEA-Analyse. Setze sich dieser Trend fort, könne die EU ihr Ziel, die Zahl bis 2030 um 55 Prozent zu reduzieren, voraussichtlich erreichen. Das Ziel hatte die EU-Kommission im Rahmen ihres sogenannten European Green Deal ausgegeben.

"Trotzdem sind weitere Anstrengungen nötig, um die Vision einer Null-Verschmutzung bis 2050 zu erreichen - das heißt die Luftverschmutzung auf ein Niveau zu senken, das nicht mehr als gesundheitsschädlich gilt", hieß es im Bericht der EU-Agentur.

2020 hätten auch Maßnahmen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie in vielen Ländern eine Auswirkung auf die Schadstoff-Emissionen gehabt und zu einer verbesserten Luftqualität geführt. "Die Stickstoffdioxid-Konzentrationen sind vorübergehend zurückgegangen - eine direkte Folge des geringeren Straßenverkehrs während der Covid-Lockdowns", berichtete die EEA.

(Quelle: apa)

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