Die temporäre Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Westautobahn (A1) bei Salzburg wurde mit Montag, 12 Uhr, aufgehoben. Der Evaluierungsbericht aus dem Sommer habe gezeigt, dass die Schadstoffgrenzwerte nachhaltig eingehalten worden seien.
Tempo 80 seit März 2015 in Salzburg
Seit dem 4. März 2015 ist die flexible Tempo-80-Schaltung auf der rund zehn Kilometer langen Strecke der Westautobahn zwischen Salzburg-Nord und Wals-Siezenheim (Flachgau) in Betrieb. Grund dafür war die Überschreitung der Grenzwerte des Immissionsschutzgesetz-Luft (IG-L) von 35 Mikrogramm Stickstoffdioxid. Dieser wird nun bereits seit zwei, der EU-Grenzwert von 40 seit drei Jahren eingehalten und bald gilt wieder das 100-km/h Limit.
IG-L-Grenzwert zwei Jahre lang unterschritten
Die Luftgüte auf dem betroffenen Abschnitt der Westautobahn konnte seit Einführung des flexiblen Tempolimits massiv verbessert werden. Das sei vor allem auf eine deutlich verbesserte Abgasbehandlung bei Dieselmotoren zurückzuführen. Der Jahresmittelwert Mai 2021 bis April 2022 lag an der Messstation Wals-Siezenheim bei 30,3 Mikrogramm, also deutlich unter der Grenze von 35 Mikrogramm laut IG-L. Zum Vergleich: Im Jahr 2014 waren es 51 Mikrogramm. Für die Zukunft wird laut dem Evaluierungsbericht ein rückläufiger Trend bei allen Messstellen erwartet.
Aufhebung des flexiblen Tempolimits
Die Verordnung zur Aufhebung des flexiblen Tempolimits auf der A1 wurde erarbeitet und ging in Begutachtung. Nach der vierwöchigen Begutachtungsfrist wurde das Ende des Tempolimits für 14. November beschlossen.
Seit der Einführung im März 2015 wurden in Summe rund 22 Millionen Euro an Strafgeldern aus dem flexiblen Tempolimit auf der A1 und der A10 eingenommen. Rund 12 Millionen Euro flossen in die Jahreskartenförderung für den Salzburger Verkehrsverbund. Darüber hinaus wurden die lokalen Klima- und Umweltschutz-Programme Agenda 21, Umweltbildung und Green Events Salzburg aus diesen Mitteln finanziert.
Emotionale Debatte um Tempo 80
Das flexible Tempo-80-Limit hatte vor und nach Einführung für heftige Kontroversen und emotionale Debatten in Salzburg gesorgt. Politische Beobachtende sehen in der Geschwindigkeitsbegrenzung mit ein Grund für das starke Minus der Grünen bei der Landtagswahl 2018.
Die damalige Landessprecherin Astrid Rössler – Initiatorin von Tempo 80 – trat darauf zurück.
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(Quelle: salzburg24)