Welt

Schweiz sagt Nein zur Ausweisung straffälliger Ausländer

Die Initiative der SVP wird offenbar abgelehnt
Veröffentlicht: 28. Februar 2016 13:53 Uhr
Die Schweizer haben sich laut einer ersten Hochrechnung mit deutlicher Mehrheit gegen die automatische Ausweisung krimineller Ausländer ausgesprochen. Das sagte Claude Longchamp vom Forschungsinstitut gfs.bern am Sonntag im Schweizer Fernsehen SRF. Danach haben 59 Prozent die "Durchsetzungsinitiative" der rechtspopulistischen Schweizerischen Volkspartei (SVP) abgelehnt. 41 Prozent waren dafür.

Die Schweizer stimmten am Sonntag über eine deutliche Verschärfung des Ausländerrechts ab. Auf Initiative der rechtspopulistischen Schweizerischen Volkspartei (SVP) sollten künftig kriminelle Ausländer ohne Ausnahme ausgewiesen werden. Damit wäre die bisherige Praxis einer Prüfung im Einzelfall ausgehebelt worden. Zu einer automatischen Ausweisung sollte es nach dem Willen der Rechtsnationalen nicht nur bei schweren Verbrechen kommen. Vielmehr umfasste der Ausweisungs-Katalog auch viele minder schwere Delikte.

Schweizer lehnen "Ausweisungsautomatismus" ab

Regierung und Parlament sowie ein breites gesellschaftliches Bündnis lehnen einen "Ausweisungsautomatismus" ab, da er grundlegenden Prinzipien des Rechtsstaates und dem Völkerrecht widerspreche. So würde der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit abgeschafft. In der Schweiz ist jeder vierte Bürger ein Ausländer.

(APA)

(Quelle: salzburg24)

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