Unter Artilleriebeschuss stünden die Orte Wessele, Soledar, Berestowe und Wowtschojariwka.
Kämpfe in Separatistenhochburg Donezk
Schwere Kämpfe gebe es zudem bei der Separatistenhochburg Donezk. Auch in Richtung von Slowjansk gebe es Angriffsbemühungen der Russen. Im benachbarten Luhansker Gebiet sei weiter die Stadt Sjewjerodonezk besonders hart umkämpft. Ein Teil der Industriestadt stehe dabei noch immer unter ukrainischer Kontrolle. Artilleriebeschuss gebe es auch an Frontabschnitten in den Gebieten Charkiw, Saporischschja, Cherson und Mykolajiw.
Tausende Zivilisten in Sjewjerodonezk
In Sjewjerodonezk halten sich nach ukrainischen Angaben noch tausende Zivilisten auf. "Von den 100.000 Einwohnern sind noch etwa 10.000 dort, die Opfer nicht mitgerechnet", erklärte der Gouverneur der Donbass-Teilregion Luhansk, Serhij Hajdaj, am Donnerstag. Die ukrainische Armee halte "den Feind so gut es geht zurück". Die russische Armee verliere dort "hunderte Kämpfer", aber bringe stets neuen Nachschub. Sie "setzen die Zerstörung von Sjewjerodonezk fort". Es ist die letzte größere Stadt der Region Luhansk, die Russland bisher nicht erobert hat.
Separatisten kündigen humanitären Korridor an
Von Russland unterstützte Separatisten kündigen indes erneut einen humanitären Korridor in Sjewjerodonezk an. Der Separatistenführer Leonid Pasetschnik wird von der Nachrichtenagentur Interfax mit den Worten zitiert, man werde den Korridor wieder öffnen, damit Zivilisten die Chemiefabrik Asot verlassen könnten. Dort würden Hunderte Zivilisten ausharren.
Zuletzt schienen die russischen Truppen kurz davor, die Stadt gänzlich unter ihre Kontrolle zu bringen. Sie zerstörten drei Brücken nach Lyssytschansk, weshalb die verbleibenden ukrainischen Truppen weitgehend abgeschnitten sind.
Tote bei Raketenbeschuss in Sumi
In der Stadt Sumi im Nordosten wurden nach Angaben des dortigen Gouverneurs Dmytro Schywyzkii in der Nacht vier Menschen durch russischen Raketenbeschuss getötet. Sechs weitere Personen seien verletzt worden. Auch der Bezirk Dobropillia an der Grenze zu Russland sei beschossen worden.
Russland zu Friedensgesprächen mit Ukraine bereit
Nach Angaben des russischen Verhandlungsführers, Wladimir Medinski, ist Russland bereit, Friedensgespräche mit der Ukraine wieder aufzunehmen. Man habe aber noch keine Antwort auf die jüngsten russischen Vorschläge erhalten, so Medinski laut der Nachrichtenagentur Interfax. Für die mangelnden Fortschritte sei die Regierung in Kiew verantwortlich.
Die Ukraine verteidigt sich mittlerweile seit fast vier Monaten gegen den von Russland begonnen Angriffskrieg. Die Vereinten Nationen haben bisher mehr als 4.400 getötete Zivilisten erfasst, gehen aber - wie auch Kiew - von weitaus höheren zivilen Opferzahlen aus.
(Quelle: salzburg24)