Ukraine-Krieg, Tag 19

Separatisten melden Tote durch ukrainische Rakete

Der Kampf um ukrainische Städte spitzt sich weiter zu. Aufgenommen am 13. März. 
Veröffentlicht: 14. März 2022 06:44 Uhr
In der ostukrainischen Großstadt Donezk sind nach Angaben der prorussischen Separatisten mindestens 20 Menschen durch Trümmer einer ukrainischen Rakete getötet worden. Unter den Opfern seien Kinder, sagte der Donezker Separatistenanführer Denis Puschilin. Bei einem russischen Angriff Montag früh auf ein Hochhaus in Kiew wurden mindestens zwei Menschen getötet, berichteten ukrainische Medien.

Die Krim und der Donbass sollen indes nun durch einen Landkorridor verbunden sein.

Straße von Krim bis Mariupol unter russischer Kontrolle

"Die Autostraße von der Krim bis Mariupol wurde unter Kontrolle genommen", zitiert die russische staatliche Agentur Ria Nowosti am Montag den Vize-Ministerpräsidenten der Regierung der von Russland annektierten ukrainischen Halbinsel Krim, Georgi Muradow. Muradow zufolge könne dies dabei helfen, Menschen in der Region Donezk mit humanitären Gütern zu versorgen.

2.500 Tote bei Beschuss von Mariupol

In der unter russischem Beschuss liegenden Hafenstadt Mariupol sind nach ukrainischen Angaben bisher mehr als 2.500 Bewohner getötet worden. Das teilt der Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, Olexii Arestowytsch, in einem Fernsehinterview mit. Er beziehe sich auf Angaben der Stadtverwaltung von Mariupol, sagt Arestowytsch. Er wirft den russischen Truppen vor, sie hätten am Sonntag verhindert, dass Hilfsgüter die eingekesselte Stadt am Asowschen Meer erreicht hätten. Die russische Führung hat wiederholt erklärt, sie ziele auf die militärische Infrastruktur der Ukraine und nicht auf die Zivilbevölkerung.

Ukraine leistet Widerstand in Luhansk

In der Region Luhansk treffen prorussische Rebellen nach Moskauer Angaben indes weiter auf starken Widerstand ukrainischer Truppen. Im Nordosten der Großstadt Sjewjerodonezk liefen Kämpfe gegen "Nationalisten", sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Montag in seinem Morgenbriefing. In der Stadt leben etwa 100.000 Menschen. Die russische Armee drang nach Darstellung von Konaschenkow indes weitere elf Kilometer in der Ostukraine vor.

Die Zahl der seit Kriegsbeginn am 24. Februar zerstörten Militärobjekte liegt demnach inzwischen bei rund 4.000 - darunter mehr als 1.200 Panzer und gepanzerte Fahrzeuge. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte seinen Einmarsch in die Ukraine auch damit begründet, dass er das vom Westen mit Waffen ausgerüstete Land "entmilitarisieren" wolle.

Ranghoher Beamter: Russland kommt nicht voran wie geplant

Erstmals räumte ein ranghoher Beamter aus Putins Sicherheitsapparat ein, dass Russland nicht so vorankomme wie geplant. Der Kreml-Chef hatte stets behauptet, alles laufe nach Plan - auch zeitlich. Dagegen sagte nun der Chef der russischen Nationalgarde, Viktor Solotow: "Ich möchte sagen, dass, ja, nicht alles so schnell läuft, wie man sich das wünschen würde." Er sprach davon, dass sich "Nazisten" in der Region hinter friedlichen Bürgern, darunter Frauen und Kindern, in Schulen, Kindergärten und Wohnhäusern verstecken würden. Zugleich meinte Solotow, dass die russische Armee siegen werde. Er äußerte sich nach einem von Patriarch Kyrill gehaltenen Gottesdienst in der Erlöserkathedrale, der Hauptkirche der russisch-orthodoxen Kirche, am Sonntagabend in Moskau.

WHO: Hilfsgüter erreichen Ukraine

Die Weltgesundheitsorganisation WHO teilte unterdessen mit, dass medizinische Hilfsgüter die Ukraine erreichen. Die WHO arbeite mit Partnern zusammen, um dringend benötigte Medikamente und Ausrüstung wie medizinischen Sauerstoff, chirurgische Mittel, Verbandsmaterial und Defibrillatoren bereitzustellen. In den kommenden Tagen und Wochen würden medizinische Güter konstant geliefert, um den Zugang der Menschen zu lebenswichtigen Medikamenten und medizinischer Versorgung sicherzustellen. In den ukrainischen Krankenhäusern gingen die Vorräte zur Neige, viele Händler könnten nicht mehr liefern, so die WHO.

Bildergalerien

(Quelle: apa)

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