Allein zum Feuerwerk auf dem Platz De Brouckere in der Innenstadt waren mindestens 50.000 Menschen erwartet worden. Doch solche Massenansammlungen seien nicht zu kontrollieren, sagte Mayeur. Gemeinsam mit Innenminister Jan Jambon habe er deswegen die Entscheidung getroffen, "die Feiern am Donnerstagabend nicht zu organisieren".
Die Absage ist ein weiterer Tiefschlag für die belgische Hauptstadt, in der die EU-Institutionen und die Nato ihren Sitz haben. Aus dem Brüsseler Problemviertel Molenbeek waren auch mehrere der Attentäter von Paris gekommen. Erst am Mittwoch hatte die Polizei im Zusammenhang mit den Paris-Anschlägen in Molenbeek eine Wohnung durchsucht und einen Menschen zur Vernehmung in Gewahrsam genommen.
In Frankreich sind unterdessen die schon seit den Terrorattacken vom Jänner mit höchster Alarmstufe geltenden Vorkehrungen noch verstärkt worden. Landesweit sollen rund 60.000 Polizisten und Militärs die Nacht ins neue Jahr absichern. Am Silvesterabend ist das offizielle Feuerwerk in Paris abgesagt, private Böller und Raketen sind dort zu Silvester ohnehin immer verboten. Die Bereiche um Champs-Élysées und Eiffelturm sind zu Silvester stets weiträumig abgesperrt und kontrolliert. In diesem Jahr soll zudem ohne große Show alles eher ruhig und nüchtern werden.
Mehrere Hunderttausend Menschen werden in Berlin auf einer rund zwei Kilometer langen Feiermeile zwischen Brandenburger Tor und Siegessäule erwartet. Zwar gibt es keine Hinweise auf konkrete Anschlagsplanungen, wie ein Polizeisprecher sagte. Es herrsche aber eine hohe abstrakte Gefährdung. Rund um die große Outdoor-Feier sollen 900 Beamte für Sicherheit sorgen.
Auch in Rom wappnet man sich gegen die Terrorbedrohung. 1.550 Sicherheitskräfte werden in der Silvesternacht eingesetzt. Rund um den Circus Maximus, einen der wichtigsten historischen Orte der italienischen Hauptstadt, wurden Sperren in Hinblick auf ein Silvesterkonzert mit italienischen Starsängern aufgestellt, bei dem tausende Menschen dabei sein wollen. Wegen Terrorgefahr gelten auch beim Zugang zu den großen römischen Papstbasiliken verschärfte Sicherheitsmaßnahmen. Am Dienstag hatte Italien einen Marokkaner ausgewiesen, der im Internet mit einem Anschlag in Rom gedroht hatte.
Im Zentrum Londons sind laut Polizei rund 3.000 Polizisten auf den Straßen. Ausdrücklich heißt es aber: "Unsere Pläne sind reine Vorsichtsmaßnahmen und nicht die Folge irgendwelcher konkreter Geheimdienstinformationen." Wer das große Feuerwerk am Riesenrad "London Eye" aus der Nähe betrachten will, braucht ein Ticket. In Spanien soll der Zugang zum Madrider Hauptplatz Puerta del Sol, wo traditionell Zigtausende das neue Jahr begrüßen, erstmals "reguliert" werden.
Der Rote Platz in Moskau bleibt für die traditionelle Silvesterfeier gesperrt und ist nur mit speziellen Eintrittskarten zugänglich. In New York sind Tausende Polizisten im Einsatz sowie Hubschrauber, zusätzliche Überwachungskameras und Detektoren für chemische und nukleare Stoffe.
(Quelle: salzburg24)