Ein erster Corona-Notstand war im Slowenien vom 12. März bis Ende Mai verhängt worden. Bereits seit vergangenen Freitag gilt ein teilweiser Lockdown. In neun von zwölf Regionen dürfen die Bewohner ihre jeweilige Region nicht verlassen. Es gibt allerdings Ausnahmen, wie etwa Fahrten zum Arbeitsplatz. Außerdem trat am Montag ein Plan in Kraft, dass Schüler ab der 6. Schulstufe nur noch im Fernunterricht unterrichtet werden.
Am Sonntag und Samstag wurden in Slowenien 726 bzw. 897 Neuinfektionen mit dem Coronavirus bekannt. Damit hat sich die Zahl der aktiven Fälle in dem Zwei-Millionen-Einwohner-Land binnen einer Woche nahezu verdoppelt. Die Anzahl der Infizierten der vergangenen 14 Tage pro 100.000 Einwohner wurde am Sonntag mit 317 angegeben.
Höchstwert der Corona-Neuinfektionen
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten unterdessen 4.325 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden. Der Wert ist vergleichsweise niedrig, auch weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten übermitteln. Gemessen an den 2.467 gemeldeten Infektionen vom Montag vergangener Woche ist der aktuelle Wert aber deutlich erhöht.
Die Zahl der Neuinfektionen hatte am Samstag mit 7.830 zum dritten Mal in Folge einen Höchstwert erreicht. Seit Beginn der Coronakrise haben sich nach RKI-Angaben mindestens 366.299 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert.
Sperrstunde in Italien vorverlegt
Italien verschärft die Schutzvorkehrungen gegen die Coronavirus-Epidemie. Lokale wie Bars und Restaurants müssen um Mitternacht schließen. Maximal sechs Gäste dürfen pro Tisch in den Lokalen sitzen. Ab 18.00 Uhr darf man Speisen und Getränke lediglich am Tisch und nicht stehend konsumieren, kündigte Premier Giuseppe Conte am Sonntagabend an.
Bürgermeister können nach 21.00 Uhr Plätze und Straßen schließen, auf denen sich Menschenansammlungen vor Lokalen bilden. Auf Plakaten muss angegeben werden, wie viele Personen sich aufgrund der Vorschriften gleichzeitig in einem Lokal aufhalten dürfen. Erlaubt sind nach wie vor Take-Away-Dienste ohne zeitliche Einschränkungen, geht aus der neuen Verordnung hervor, die von Premier Conte vorgestellt wurde. Keine Einschränkungen sind in Autobahn-Raststätten vorgesehen. Bingo-Säle werden künftig um 21.00 Uhr schließen.
"Die Situation ist kritisch"
Eingeführt wird ein gestaffelter Unterrichtsbeginn in den Schulen. Älteren Schülern soll mehr Fernunterricht angeboten werden. Verboten ist Kontaktsport auf Amateur-Ebene. Individueller Sport sowie Sport auf professioneller Ebene können nach den geltenden Vorschriften weiterhin betrieben werden. Verboten werden Volksfeste, während Messen auf landesweiter und internationaler Ebene weiterhin erlaubt sind.
"Die Situation ist kritisch. Diese Maßnahmen sind notwendig, um die Epidemie einzugrenzen und Italien einen Lockdown wie im Frühjahr zu ersparen", sagte Conte. Die neuen Schutzmaßnahmen würden zusätzliche Opfer für viele Betriebe bedeuten. Die Regierung werde ihnen unter die Arme greifen, versicherte der Premier.
Die Zahl der Corona-Infektionen in Italien ist weiter gestiegen. 11.705 neue Fälle wurden am Sonntag registriert, so viele wie noch nie binnen 24 Stunden. Außerdem gab es 69 zusätzliche Todesopfer, am Vortag waren es 47 gewesen. Die Zahl der Corona-Toten in Italien seit Beginn der Epidemie im Februar stieg somit auf 36.543. 146.000 Abstriche wurden genommen, der Prozentsatz der positiven Tests lag bei acht Prozent.
Corona-Zahlen steigen in Süd- und Mittelamerika
In Brasilien ist nach Angaben des Gesundheitsministeriums die Zahl der Coronavirus-Fälle um 10.982 auf 5.235.344 gestiegen. Weitere 230 Menschen sind in dem lateinamerikanischen Land binnen 24 Stunden an oder mit der Infektion gestorben. Damit stieg die Zahl der Pandemie-Opfer in Brasilien auf 153.905.
In Mexiko berichtete das Gesundheitsministerium am Sonntag von 4.119 Neuinfektionen und 108 weiteren Toten. Damit stieg offizielle Anzahl an Corona-Fällen auf 851.227 und die Zahl der Corona-Opfer auf 86.167. Gesundheitsbehörden zufolge soll die Zahl der infizierten Personen tatsächlich signifikant höher liegen als die Zahl der bestätigten Fälle.
(Quelle: salzburg24)