Nach Flucht

Wo ist Juan Carlos wirklich?

Veröffentlicht: 05. August 2020 10:38 Uhr
Die PR-Berater des spanischen Königshauses dürften lange an dem Brief getüftelt haben, in dem sich der unter Korruptionsverdacht stehende Ex-König Juan Carlos für seinen Gang ins "Exil" rechtfertigt. Er wolle Spanien verlassen, um seinen Sohn Felipe nicht weiter bei der Ausübung seiner Aufgaben als König zu hindern. Die "öffentlichen Konsequenzen bestimmter Geschehnisse der Vergangenheit" würden zur Belastung der Krone werden.

"Mit seiner Flucht hat Juan Carlos aber genau das Gegenteil erreicht. Die Art und Weise, wie er das Land verließ, macht ihn irgendwie verdächtig", versichert die spanische Königshausexpertin Almudena Martinez im Gespräch mit der APA. Obwohl das Königshaus beschwört, Juan Carlos sei weder geflohen noch ins Exil gegangen, zumal es auch keine offizielle Anklage gibt, waren die Umstände seiner Reise doch recht suspekt:

Anzeige für den Anbieter Facebook Beitrag über den Consent-Anbieter verweigert

Regierung als "Fluchthelferin" des Ex-Königs

Kataloniens separatistischer Ministerpräsident Quim Torra ging noch einen Schritt weiter. Er machte nicht nur die spanische Zentralregierung als "Fluchthelferin" verantwortlich, sondern forderte im Namen der katalanischen Nation auch die Abdankung von Felipe VI. als König und ein Ende der Monarchie.

Unterdessen verteidigte Ministerpräsident Pedro Sanchez am Dienstagnachmittag vehement die Krone und Spaniens politisches System der parlamentarischen Monarchie. In der Vergangenheit wären auch Parteien und Gewerkschaften in Korruptionsfälle verwickelt gewesen und niemand habe an ihren Fortbestand gezweifelt oder ihre Abschaffung gefordert. Nicht die Institution, sondern ein Mitglied der Königsfamilie stände derzeit unter Verdacht, so Regierungschef Sanchez.

Dabei stellte er klar, dass Spanien gerade im Zuge der Corona-Pandemie und schwierigen Zeiten wie diesen robuste und stabile Institutionen brauche. Diese müssten allerdings vorbildlich und transparent geführt werden, so der spanische Ministerpräsident.

Anzeige für den Anbieter Glomex über den Consent-Anbieter verweigert

(Quelle: apa)

Lädt
Du hast die maximale Anzahl an Autor:innen/Themen erreicht. Um dem Thema zu folgen, entferne bitte andere Autor:innen/Themen. Themen bearbeiten

Um "meine Themen" nutzen zu können, musst Du bitte der Datenspeicherung hierfür zustimmen

04.09.2025
Große Trauer

Modedesigner Giorgio Armani ist tot

Kommentare (0)
Diskussion anzeigen K Diskussion ausblenden Esc
merken
Nicht mehr merken