Welt

UN-Bericht dokumentiert Folter in afghanischen Gefängnissen

Laut Vereinten Nationen herrscht ein "Mangel an Verantwortlichkeit"
Veröffentlicht: 25. Februar 2015 08:24 Uhr
Häftlinge in Afghanistan werden immer noch Opfer von Misshandlung und Folter. Wie aus einer am Mittwoch von der UNO veröffentlichten Studie herausgeht, gaben 35 Prozent der Befragten an, sie seien nach ihrer Festnahme oder in Gefängnissen der afghanischen Sicherheitskräfte misshandelt oder gefoltert worden.

Auch Minderjährige seien unter dem Opfern, teilte die UN-Mission in Afghanistan (UNAMA) in Kabul mit. Bei einer ähnlichen Umfrage 2013 waren es noch 43 Prozent gewesen, 2011 waren es 49 Prozent. Befragt wurden 790 Häftlinge, die im Zusammenhang mit dem Kampf gegen Extremisten festgenommen worden waren. 278 von ihnen berichteten von Misshandlungen, vor allem Schläge, Elektroschocks, Einnahme von Stresspositionen und Androhung sexueller Gewalt. Davon seien vor allem Jugendliche betroffen, hieß es in dem Bericht.

Nur ein Fall von Folter wurde seit dem Verbot solcher Praktiken 2013 durch den damaligen Präsidenten Hamid Karzai strafrechtlich verfolgt. Es herrsche "ein durchgängiger Mangel an Verantwortlichkeit", hieß es in dem Bericht. Im Oktober saßen nach Angaben der Gefängnisbehörde 27.800 Häftlinge in Afghanistans Gefängnissen, 7.500 in Zusammenhang mit dem Konflikt mit den radikalislamischen Taliban.

(Quelle: salzburg24)

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