Überblick

Vorsichtiger Neustart nach Corona-Lockdowns

Two children play on the Portixol Beach in Palma de Mallorca, on April 26, 2020 during a national lockdown to prevent the spread of the COVID-19 disease. - After six weeks stuck at home, Spain's children were being allowed out today to run, play or go for a walk as the government eased one of the world's toughest coronavirus lockdowns. Spain is one of the hardest hit countries, with a death toll running a more than 23,000 to put it behind only the United States and Italy despite stringent restrictions imposed from March 14, including keeping all children indoors. Today, with their scooters, tricycles or in prams, the children accompanied by their parents came out onto largely deserted streets. (Photo by JAIME REINA / AFP)

Veröffentlicht: 27. April 2020 07:33 Uhr
Nach wochenlangem Stillstand wegen der Corona-Pandemie lockern einige Staaten vorsichtig und schrittweise ihre teils einschneidenden Beschränkungen im Alltags- und Wirtschaftsleben. So können etwa bald mehr Kinder wieder in die Schule oder den Kindergarten gehen, Menschen öfter Sport im Freien machen und Geschäfte unter strengen Auflagen wieder öffnen.

Ein Überblick:

Italien

Italien hebt ab dem 4. Mai eine Reihe von Beschränkungen auf und erlaubt etwa wieder mehr Sport im Freien und mehr Bewegungsmöglichkeiten in der eigenen Region. Das kündigte Ministerpräsident Giuseppe Conte am Sonntagabend zusammen mit seinem Plan zur Öffnung des Landes an. Auch die Wirtschaft soll in mehreren Etappen starten. Italiens Schulen bleiben aber bis zu den Sommerferien geschlossen, sie öffnen erst im September wieder.

Schweiz

In der Schweiz dürfen ab Montag Friseurgeschäfte, Kosmetik- oder Nagelstudios sowie Baumärkte und Gartencenter wieder öffnen. Ärzte und Physiotherapeuten können ihre Praxen wieder auch für nicht dringende Termine öffnen, Krankenhäuser dürfen wieder seit Beginn der Krise aufgeschobene Eingriffe vornehmen. Maskenpflicht besteht in der Schweiz nicht, aber die Geschäfte müssen verschärfte Hygieneauflagen einhalten und für Abstand zwischen den Kunden sorgen. Schulen und weitere Geschäfte sollen in zwei Wochen wieder öffnen. Wenn die Zahl der Infektionen nicht deutlich steigt, sollen ab 8. Juni auch Berufs- und Hochschulen sowie Museen, Bibliotheken und Zoos wieder öffnen.

Türkei

Nach einer viertägigen weitgehenden Ausgangssperre in der Millionenmetropole Istanbul und 30 weiteren Städten und Provinzen dürfen die Menschen in der Türkei ihre Häuser wieder verlassen. Das Ausgehverbot lief in der Nacht auf Montag ab. Während des muslimischen Fastenmonats Ramadan, der am Freitag begonnen hatte, ist in der Türkei das Fastenbrechen in Gruppen untersagt.

Großbritannien

In Großbritannien wird am Montag mit Spannung erwartet, wie sich Premierminister Boris Johnson nach überstandener Covid-19-Erkrankung präsentiert. Der 55-jährige Tory-Politiker hatte sich in den vergangenen zwei Wochen auf dem Landsitz Chequers erholt. Zuvor musste er nach der Infektion eine Woche im Krankenhaus verbringen, drei Tage sogar auf der Intensivstation. Erst am Sonntagabend war er wieder in den Regierungssitz Downing Street zurückgekehrt, am Montag leitet er eine Sitzung des Corona-Kabinettsausschusses.

Spanien

Im vom Virus stark getroffenen Spanien war am Sonntag wieder Kinderlachen und fröhliches Gekreische auf den Straßen zu hören. Nach sechs Wochen kompletter Ausgangssperre durften Kinder bis 14 Jahre erstmals wieder das Haus verlassen - und das sind landesweit etwa 5,8 Millionen. Es gelten aber strenge Auflagen: Nur ein Elternteil darf maximal drei Kinder begleiten, zudem ist die Zeit der täglichen Ausflüge auf eine Stunde zwischen 9 und 21 Uhr in einem Radius von einem Kilometer begrenzt.

USA

In den USA ziehen nach ersten umstrittenen Lockerungen der Eindämmungsmaßnahmen im US-Bundesstaat Georgia diese Woche weitere Staaten nach. In Tennessee sollen am Montag Restaurants unter bestimmten Bedingungen für Gäste öffnen, am Mittwoch soll es Bewegung im Einzelhandel geben. Zudem soll am Donnerstag in Texas die Anordnung, dass Bürger weitgehend zu Hause bleiben müssen, auslaufen, wie US-Medien berichteten. In einigen Teilen des besonders heftig von der Pandemie betroffenen US-Bundesstaates New York könnten erste Unternehmen ab Mitte Mai wieder öffnen, sagte Gouverneur Andrew Cuomo. Bis dahin müsse sich die Lage aber weiter bessern.

Frankreich

Die Regierung in Paris will dem Parlament am Dienstag einen Plan für die Lockerung der Ausgangsbeschränkungen vorlegen. Premierminister Édouard Philippe kündigte auf Twitter an, der Plan, den er vorlegen werde, beinhalte sechs Punkte: "Gesundheit (Masken, Tests, Isolation ...), Schule, Arbeit, Geschäfte, Transport und Versammlungen." Die Abgeordneten sollen anschließend beraten und abstimmen.

Ungarn

Die von einem Oppositionsbündnis geführte ungarische Hauptstadt Budapest verhängt ab diesem Montag eine Maskenpflicht in bestimmten öffentlich zugänglichen Bereichen. Bürger, die Geschäfte, Einkaufszentren oder Märkte aufsuchen oder öffentliche Verkehrsmittel oder Taxis benutzen, müssen Mund und Nase mit einer Maske oder einem Textilstück abdecken.

In ganz Ungarn gelten seit einem Monat Ausgangsbeschränkungen. Die Bürger sollen ihre Wohnungen nur aus triftigen Gründen verlassen. Im öffentlichen Raum müssen sie einen Mindestabstand von eineinhalb Metern zueinander einhalten. Der rechts-konservative Ministerpräsident Viktor Orban hatte sich Ende des Vormonats vom Parlament umfassende und zeitlich unbefristete Vollmachten zur Bewältigung der Corona-Pandemie geben lassen.

Australien

Trotz Kritik hat Australien eine Corona-Warn-App eingeführt, die auf freiwilliger Basis genutzt werden kann. Die App wurde nach einem Vorbild aus dem autoritär regierten Stadtstaat Singapur entwickelt. Sie erkennt nach Angaben der Regierung mithilfe der Bluetooth-Technologie von Handys, ob sich ein Mensch im Abstand von bis zu 1,5 Metern zu einem Infizierten aufgehalten hat. Die verschlüsselten Daten werden dann an die staatlichen Gesundheitsbehörden weitergeleitet. Auf diese Weise sollen Infektionsketten schneller nachverfolgt werden können. Gespeichert werden die Daten auf einem zentralen Server in Australien.

(Quelle: salzburg24)

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