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Washington: Hunderttausende Menschen zu Protesten gegen Trump erwartet

Zu den Protesten werden hunderttausende Menschen erwartet.
Veröffentlicht: 21. Jänner 2017 15:23 Uhr
Einen Tag nach der Amtseinführung des neuen US-Präsidenten nehmen die Proteste gegen Donald Trump eine neue Dimension an. Am Samstagnachmittag (MEZ) wurden in Washington Hunderttausende Amerikanerinnen und Amerikaner aus dem ganzen Land zu einer Kundgebung erwartet, die als Höhepunkt einer weltweiten Protestaktion von Frauen gilt.
Bernadette Mauracher

Sie richtet sich gegen Trumps Politik sowie seine Verbalangriffe auf Minderheiten und Frauen. Zum Auftakt waren bereits in Australien und Neuseeland Tausende Demonstrantinnen auf die Straße gegangen. Geplant sind insgesamt mehr als 670 solcher "Schwestern-Märsche". Auch in Wien versammelten sich am Samstag laut Polizei rund 2.500 Menschen vor der Karlskirche und zogen zum Platz der Menschenrechte vor dem Museumsquartier.

Trump als US-Präsident vereidigt

Trump hatte sein Amt am Freitag angetreten - begleitet von zum Teil gewaltsamen Protesten. Die für Samstag geplante Großkundgebung in der US-Hauptstadt wird nach Angaben der Organisatoren von umfangreichen Sicherheitsmaßnahmen begleitet. Die Organisatoren rechneten mit mindestens 200.000 Teilnehmern und damit einer der größten Kundgebungen, die das Land in den vergangenen Jahren erlebt hat.

Proteste gegen Frauenfeindlichkeit

Der von Frauenrechtsaktivisten initiierte Protest richtet sich gegen Frauenfeindlichkeit, Gewalt, Rassismus, Homophobie und religiöse Intoleranz. Rund 50 Redner haben sich angesagt, darunter auch eine Reihe von Prominenten wie die Schauspielerinnen Ashley Judd und Scarlett Johansson, der Regisseur Michael Moore, die Frauenrechtlerin Gloria Steinem sowie Bürgerrechtlerin Angela Davis. Auch in zahlreichen anderen Städten des Landes waren Demonstrationen gegen Trump geplant.

USA seit Wahlkampf gespalten

Die USA sind nach dem erbittert geführten Wahlkampf zwischen dem Republikaner Trump und seiner demokratischen Konkurrentin Hillary Clinton tief gespalten. Die Demonstration in Washington ist unter anderem ungewöhnlich, weil die Zeit direkt nach der Amtseinführung als Phase gilt, in der dem neuen Präsidenten eher Wohlwollen entgegengebracht wird. Trumps Umfragewerte sind aber derzeit so schlecht wie seit Jahrzehnten nicht mehr bei einem Amtsantritt eines US-Präsidenten.

"America First"

Die Wahl gewonnen hatte der 70-jährige Immobilien-Mogul nicht zuletzt mit den Stimmen weißer Männer aus der Arbeiterschicht, die sich abgehängt und von Ex-Präsident Barack Obamas Demokraten nicht repräsentiert fühlen. Trump begeistert seine Anhänger mit seiner Doktrin "America First" ("Amerika zuerst"), die er auch in den Mittelpunkt seiner Antrittsrede stellte. Sie sorgt aber in Politik und Wirtschaft weltweit ebenso für Verunsicherung wie Trumps Pläne für den Bau einer Mauer zu Mexiko und seine Kritik an Freihandelabkommen oder der NATO. Anders als seine Vorgänger schlägt Trump nicht nur kritische Töne gegenüber dem westlichen Verteidigungsbündnis an, sondern zeigt sich auch offener gegenüber der Regierung in Moskau.

Putin für Treffen mit Trump bereit

Der russische Präsident Wladimir Putin erklärte sich grundsätzlich zu einem Treffen mit seinem neuen US-Kollegen bereit. Damit wäre Putin einer der ersten internationalen Politiker, die mit Trump zu Unterredungen zusammenkommen. Die Vorbereitungen würden aber einige Zeit in Anspruch nehmen, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow der BBC laut der Nachrichtenagentur Tass vom Samstag. "Das wird nicht in den kommenden Wochen sein. Lassen Sie uns das Beste hoffen - dass das Treffen in den kommenden Monaten passieren wird." Die Beziehungen zwischen den USA und Russland sind auf einem Tiefpunkt. Gründe sind unter anderem die Kriege in Syrien und der Ukraine, wo beide Länder gegnerische Konfliktparteien unterstützen. Die US-Geheimdienste werfen Russland vor, versucht zu haben, den US-Wahlkampf zugunsten Trumps zu beeinflussen.

(APA)

(Quelle: salzburg24)

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