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Weihnachtsgeschäft macht drei Prozent vom Jahr aus

Veröffentlicht: 29. November 2014 09:11 Uhr
Mit dem heutigen ersten Einkaufssamstag ist das Rennen um die Packerln offiziell eröffnet. Dabei ist die Bedeutung von Weihnachten für den Einzelhandel insgesamt gar nicht mehr so groß. Trug der Weihnachtsumsatz in den 1950er-Jahren noch 10 Prozent zum Gesamtjahresumsatz bei, so sind es jetzt laut Standortberater RegioPlan nur noch rund 3 Prozent.

"Dieser Rückgang hat einerseits damit zu tun, dass größere Anschaffungen im Einzelhandel nicht nur zu Weihnachten gemacht werden. Andererseits, dass immer mehr Reisen, Wellness-, Erholungs- oder Bildungsangebote - also Dienstleistungen - geschenkt werden", erklärt der Handelsexperte und RegioPlan-Geschäftsführer Wolfgang Richter.

Auch punkto Öffnungszeiten sind die Weihnachtseinkaufssamstage keine Besonderheit mehr, denn auch an "normalen" Samstagen unter dem Jahr dürfen die Geschäfte bis 18 Uhr geöffnet haben. Eine Ausnahme bildet der als "fünfter Einkaufssamstag" bezeichnete Marienfeiertag am 8. Dezember: Während die meisten Menschen freihaben, müssen viele Handelsangestellten arbeiten. Seit 1995 dürfen die Geschäfte am 8. Dezember offenhalten, einige Handelsketten lassen trotzdem zu. Für diesen Tag sind nämlich 100 Prozent Zuschlag und Zeitausgleich für die Beschäftigten fällig.

Nach absoluten Zahlen betrachtet profitieren gemäß RegioPlan Bekleidungshandel (340 Mio. Euro), Elektrohandel (260 Mio. Euro) sowie Lebensmittelhandel (235 Mio. Euro) am meisten vom Weihnachtsumsatz. Bei diesem handelt es sich übrigens nur um jenen Umsatz, der im Dezember über dem Umsatz eines Durchschnittsmonats liegt. In Summe wird der Weihnachtsumsatz heuer auf knapp über 1,9 Mrd. Euro geschätzt. Das wäre ein nominelles Plus von 1,3 Prozent und damit unter der erwarteten Inflation.

Relativ gesehen ist das Weihnachtsgeschäft für Schmuck-, Uhren- und Spielwarengeschäfte sowie den Buchhandel besonders wichtig. "Wir gehen davon aus, dass heuer unter jedem zweiten Weihnachtsbaum in Österreich ein Buch liegen wird", schöpft Thalia-Chef Josef Pretzl Hoffnung. Die Geschäftsentwicklung im Sport-, Schuh- und Bekleidungshandel wiederum hängt stark vom Wetter ab.

Die höchsten Onlineanteile sieht RegioPlan im Buchhandel (29 Prozent), Elektrohandel (23 Prozent) und Bekleidungshandel (14 Prozent). Die stärksten Umsätze dürften Innere Mariahilfer Straße, Shopping City Süd in Vösendorf sowie die Wiener Innenstadt lukrieren, so der Standortberater. Optimistisch ist man auch bei der Spar-Einkaufszentrumstochter SES mit ihren 28 Shoppingcentern gestimmt: Zwei Drittel der dort befragten Händler erwarten gleichbleibende Umsätze, ein Drittel bessere als im Vorjahr. "Das Einkaufserlebnis ist gerade zur Weihnachtszeit nicht zu ersetzen. Online-Shopping ohne Anbindung an einen stationären Händler wird allgemein überschätzt", ist SES-Chef Marcus Wild überzeugt.

(Quelle: salzburg24)

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