Mann angegriffen und verletzt

Weiterer Bär in Italien zum Abschuss freigegeben

Veröffentlicht: 20. April 2023 08:11 Uhr
Nachdem eine sogenannte Problembärin nach einer tödlichen Attacke in Italien eingefangen wurde, gilt nun ein Abschussbefehl für einen weiteren Bären. Dieser soll Anfang März einen Mann angegriffen und verletzt haben.
SALZBURG24 (AG)

Die Provinz Trient bleibt bei ihrem Vorhaben, Problembären zu erlegen. So hat Landeshauptmann Maurizio Fugatti am Mittwochabend ein Abschussdekret für einen weiteren Bären unterzeichnet. Dabei handelt es sich um ein mit dem Code MJ5 bekanntes Tier, das für den Angriff auf einen Mann am 5. März verantwortlich sein soll. Dieser wurde verletzt und musste am Arm operiert werden. Die Trentiner Forstbehörde ist schon auf der Suche nach MJ5. Auch im Tiroler Lechtal wurde kürzlich ein Bär gesichtet.

Bär im Tiroler Lechtal gesichtet

Nachdem ein Bären-Fall im Trentino für Aufregung sorgt, wurde nun auch im Tiroler Lechtal ein Bär gesichtet. Das Raubtier soll bereits einen Rehbock gerissen haben.

Für den Abschuss sprach sich auch Umweltminister Gilberto Pichetto Fratin aus. Er halte sich an die Bewertungen des nationalen Instituts für Umweltschutz und Forschung (ISPRA), das sich in Gesprächen mit der Provinzregierung von Trient für die Erlegung ausgesprochen hatte. Der Minister leitet am Freitag eine Sitzung eines Expertenkomitees in Rom, das über die Zukunft der Trentiner Bären und das von der EU finanzierte Wiederansiedlungsprojekt "Life Ursus" beraten soll. An dem Treffen sollen auch Bürgermeister der betroffenen Gemeinden teilnehmen.

Tödliche Bärin im Trentino eingefangen

Gegen die Erlegung der Problembären laufen Tierschützer Sturm und kündigten Protestaktionen an. Daher wurden Kontrollen rund um das Tierpflegezentrum Casteller nahe Trient verschärft, in dem sich die am Dienstag eingefangene Bärin JJ4 befindet. Sie hatte vor zwei Wochen einen 26-jährigen Jogger in Caldes im Trentiner Tal Val di Sole getötet.

"Problembärin" in Italien darf nicht getötet werden

Nachdem ein Jogger in Norditalien von einem Bären attackiert und getötet wurde, hat sich die hitzige Debatte um das Zusammenleben von Bär und Mensch weiter zugespitzt. Ein Verwaltungsgericht in …

Tierschutzverband fordert Freiheit für Problembärin

Der Tierschutzverband OIPA hat auf der Plattform Change.org eine Online-Petition für die Freilassung von JJ4 initiiert, die in wenigen Stunden über 100.000 Unterschriften gesammelt hat. Der Chef der Grünen, Angelo Bonelli, warnte vor einer "Racheaktion" gegen die Bärenbevölkerung. Am Freitag ist eine Protestdemonstration geplant.

Gegen die Abschussgenehmigung waren Tierschützer vor das Verwaltungsgericht gezogen und haben einen Aufschub der Maßnahme erreicht. Daraufhin war JJ4 eingefangen worden, sie konnte aber noch nicht getötet werden. Die Entscheidung des Gerichtes wird für 11. Mai erwartet. Bei einem gerichtlichen Ja könnten die Tierschützer sich jedoch an den Staatsrat, die nächsthöhere Instanz, wenden.

(Quelle: apa)

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