Das Verwaltungsgericht nahm einen Einspruch des Tierschutzverbands LAV gegen die geplante Erlegung der Problembärin an. Der Verband hatte Fugatti und dem italienischen Umweltminister Gilberto Pichetto Fratin offiziell seine Bereitschaft erklärt, JJ4 unverzüglich an einen sicheren Ort zu verlegen. Der Tierschutzverband begrüßte den Beschluss des Trentiner Gerichts. "Unsere Anwälte haben rasch gehandelt, um die Erlegung der Bärin zu verhindern, was mehr einer Racheaktion, als der Suche nach Lösungen für ein friedliches Zusammenleben zwischen den Bären und der lokalen Bevölkerung gleichen würde", hieß es in einem Schreiben.
Zusammenleben von Menschen und Tieren
Der Trentiner Landeshauptmann kündigte Einspruch gegen den Beschluss des Verwaltungsgerichts an. "Die Entscheidung des Gerichts ist angesichts des Todes einer Person überraschend. Wir sind um die Sicherheit der Bürger besorgt", sagte Fugatti bei einer Pressekonferenz.
In der vergangenen Woche war der Jogger tot an einem Forstweg in der Trentiner Gemeinde Caldes in einem bei Wanderern und Touristen beliebten Tal (Val di Sole) gefunden worden. Eine bereits mehrfach auffällig gewordene Bärin hatte den Mann getötet. Es handelt sich um die Schwester des 2006 in Bayern erschossenen "Problembären" Bruno. Nach einer Attacke im Jahr 2020 sollte die Bärin bereits erlegt werden, ein Gericht entschied gegen die Tötung.
Suche nach Bärin läuft weiter
Nach dem erneuten Vorfall hatte Landeshauptmann Fugatti entschieden, dass das Tier gesucht und erlegt werden solle. Die Suche nach der Bärin läuft indes weiter. Das Gebiet werde vom Trentiner Forstkorps bewacht, es seien zudem Röhrenfallen aufgestellt worden, sagte Fugatti am Donnerstag.
Nach Angaben der Provinz hat die Anzahl der Bären in dem Gebiet seit dem EU-Projekt "Life Ursus" massiv zugenommen. Statt wie geplant 50, haben sich in dem Gebiet etwa 100 wild lebende Tiere angesiedelt.
(Quelle: apa)