Welt

Wieder Luftraumverletzung durch Russland in der Türkei

Erdogan mit Warnung in Richtung Russland
Veröffentlicht: 30. Jänner 2016 21:23 Uhr
Zwischen der Türkei und Russland gibt es neue Spannungen: Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan drohte Moskau am Samstag mit "Konsequenzen", weil erneut ein russisches Kampfflugzeug den türkischen Luftraum verletzt habe. Die NATO rief Russland auf, den Luftraum des Bündnisses "vollständig" zu respektieren. Das Verteidigungsministerium in Moskau dementierte indes eine Luftraumverletzung.

Diese Anschuldigungen seien reine Propaganda, wird ein Sprecher des Ministerium von der Nachrichtenagentur Tass am Samstag zitiert. Die türkischen Radaranlagen seien nicht in der Lage, den konkreten Typ oder die Nationalität eines Flugzeugs festzustellen. Eine verbale Warnung habe es weder in Englisch noch in Russisch gegeben.

Das Außenministerium in Ankara teilte am Samstag mit, dass es den russischen Botschafter am Vortag zu sich zitiert und den Vorfall "nachdrücklich verurteilt" habe. Ein russisches Kampfflugzeug vom Typ Su-34 habe am Freitag um 10.46 Uhr (MEZ) den türkischen Luftraum verletzt. Das Ministerium fügte hinzu: "Wir unterstreichen ein weiteres Mal, dass Russland die volle Verantwortung für alle schweren Konsequenzen trägt, die aus einer solch unverantwortlichen Haltung entstehen."

Präsident Erdogan sagte vor Journalisten in Istanbul: "Russland wird die Konsequenzen tragen müssen, wenn es weiterhin die Souveränitätsrechte der Türkei verletzt." Solch "unverantwortliche Taten" wären weder für Russland, noch für die Beziehungen zwischen der NATO und Russland, noch für den Frieden in der Region oder in der Welt förderlich.

NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg rief Russland auf, den Luftraum des Bündnisses, dem auch die Türkei angehört, "vollständig" zu respektieren. Moskau solle verantwortlich handeln, sagte er. "Russland muss alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass solche Verletzungen (des Luftraums) nicht mehr vorkommen." Stoltenberg rief zugleich zur "Ruhe und Deeskalation" auf. Frühere Vorfälle hätten gezeigt, wie "gefährlich" ein derartiges Verhalten sei.

Im November hatte die türkische Armee ein russisches Kampfflugzeug im türkisch-syrischen Grenzraum abgeschossen. Ankara begründete den Abschuss damit, dass der Jet türkischen Luftraum verletzt habe. Russland bestritt dies. Der Vorfall hatte eine schwere Krise in den Beziehungen zwischen Moskau und Ankara zur Folge, die im syrischen Bürgerkrieg auf jeweils unterschiedlichen Seiten stehen. Russland unterstützt den syrischen Präsidenten Bashar al-Assad, die Türkei wiederum die teils islamistischen Gegner des syrischen Machthabers. Seit September fliegt Russland massive Luftangriffe in Syrien, um die Armee von Assad zu unterstützen.

(Quelle: salzburg24)

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