Welt

Wintereinbruch beschert erhebliche Lawinengefahr

Hohe Gefahr derzeit für Tourengeher
Veröffentlicht: 30. Dezember 2014 13:32 Uhr
Nach den starken Schneefällen von Montag hat sich in Teilen Österreichs die Lawinengefahr erhöht. In Salzburg herrschte vielerorts Warnstufe 3, was erhebliche Gefahr bedeutet, teilte der Leiter des Lawinenwarndienstes, Norbert Altenhofer, am Dienstag mit. In Niederösterreich wiederum verzeichnete der ARBÖ seit dem Wintereinbruch doppelt so viele Panneneinsätze wie sonst.

Wintersportler sollten sich vor Touren ins freie Gelände genau über die Schneelage informieren. Bei Stufe 3 ist eine Lawinenauslösung im Steilgelände vielfach bereits durch die geringe Zusatzbelastung eines einzelnen Skifahrers möglich.

Die Schneebrettgefahr ist in Salzburg im Bereich der Osterhorngruppe, der Nordalpen und Tauern erheblich. Die Gefahrenbeurteilung werde durch die schlechte Sicht erschwert, Touren und Varianten erfordern Erfahrung in der Lawinenbeurteilung. Die Tourenmöglichkeiten sind speziell in den neuschneereichen und windexponierten Bereichen am Alpennordrand eingeschränkt. Insbesondere dort sind auch kleine bis mittlere Selbstauslösungen von Lockerschnee- und Schneebrettlawinen möglich.

In den westlichen Hohen Tauern bis in die Osterhorngruppe werden bis Mittwoch weitere 30 bis 50 Zentimeter Neuschnee erwartet, der Wind behält in den Hochlagen Verfrachtungsstärke. Die Auslösebereitschaft von Lawinen steigt mit dem Anhalten der Schneefälle speziell auch in den Abend- und Nachtstunden an. Daher muss auch für den morgigen Silvestertag von verbreitet erheblicher Lawinengefahr und eingeschränkten Tourenmöglichkeiten ausgegangen werden. Die Experten der Lawinenwarnzentrale Salzburg rieten zur Zurückhaltung bei Touren und Variantenfahrten im freien alpinen Gelände.

In Niederösterreich stand unterdessen der Pannendienst ARBÖ im Dauereinsatz. Grund seien die tiefen Temperaturen, die Türschlösser oder auch Diesel einfrieren und Batterien erlahmen ließen, aber auch Schneewehen, in die Fahrzeuge rutschten. Der Automobilklub riet dazu, in den Wintermonaten einen Türschloss-Enteiser bei sich zu tragen und Frostschutz in die Scheibenwaschanlage zu füllen. Außerdem sollte vor der Fahrt auch das Autodach vom Schnee befreit werden, damit dann keine "Lawinen" vor das nachfolgende Fahrzeug stürzen.

Auch Bayern macht der andauernde Schneefall zu schaffen. Am Flughafen München hat das Wetter den Flugplan durcheinandergebracht. 45 Starts und Landungen sind am Dienstag gestrichen worden, wie Airportsprecher Robert Wilhelm sagte. Betroffen seien hauptsächlich Inlandsflüge, aber auch einige Europaflüge. Am Flughafen Wien in Schwechat und in Graz entfiel je ein Flug nach und von München.

Der Winterdienst am Münchner Flughafen ist im 24-Stunden-Einsatz. Pro Schicht befreien 179 Mitarbeiter die Bahnen von Schnee, Eis und Matsch, wie Wilhelm sagte. Die beiden Start- und Landebahnen werden wechselseitig geräumt. Erst in diesem Winter hat der Münchner Flughafen den Angaben zufolge neun neue Kehrblasgeräte in Betrieb genommen. Diese zwölf Meter langen Superräummaschinen schaffen eine vier Kilometer lange Startbahn in 30 Minuten. Normalerweise stünden an einem Dienstag fast 1.200 Starts und Landungen auf dem Plan, sagte Wilhelm. Wegen der Feiertage seien es mit knapp 700 deutlich weniger Flüge. Dadurch hielten sich Verspätungen in Grenzen.

(Quelle: salzburg24)

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