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"ZMapp" heilte Affen mit Ebola-Symptomen

Auf diesen Tabletten ruhen viele Hoffnungen
Veröffentlicht: 29. August 2014 19:01 Uhr
Der Ebola-Wirkstoff "ZMapp" heilt sogar Rhesusaffen mit bereits starken Krankheitssymptomen. Selbst bei einer Behandlung fünf Tage nach der Infektion habe das Mittel noch zuverlässig gewirkt, schreibt ein Team um Gary Kobinger vom kanadischen Gesundheitsamt in Winnipeg im britischen Fachjournal "Nature". Ob "ZMapp" auch Menschen hilft, ist nicht erwiesen.

"Die Entwicklung von "ZMapp" und sein Erfolg bei der Behandlung von Affen in einem fortgeschrittenen Stadium der Ebola-Infektion ist ein imposanter Erfolg", schreibt der Immunologe Thomas Geisbert von der University of Texas in Galveston in einem Kommentar. In der Studie wurden 18 Rhesusaffen mit "ZMapp" behandelt. Bei je sechs Affen startete die Behandlung drei, vier oder fünf Tage nach der Infektion. Anschließend bekamen die Tiere im Abstand von drei Tagen zwei weitere Dosen "ZMapp".

Alle Affen wurden geheilt, obwohl die meisten schon Symptome wie Fieber, eine erhöhte Zahl weißer Blutkörperchen und einen Mangel an Blutplättchen hatten. Selbst Schleimhautblutungen gingen komplett zurück. Die drei Kontrolltiere der Studie starben. Zuvor gab es schon erfolgreiche Versuche mit "ZMapp" an Affen, der Behandlungsbeginn war jedoch früher.

Die Forscher hatten zwar eine andere Variante von Ebola-Viren als die derzeit in Westafrika grassierende verwendet. Doch in einem weiteren Versuch mit Zellkulturen verhinderte "ZMapp" auch die Vermehrung des aktuellen Virentyps. "ZMapp" enthält drei verschiedene Antikörper. Das Team hatte maßgeblich zur Entwicklung von "ZMapp" beigetragen und beschreibt in der Studie auch, über welche Vorversuche die entsprechenden Antikörper ausgesucht wurden.

Beim Menschen gibt es kaum Erfahrungen mit dem Mittel. Geisbert verweist in seinem Kommentar auf zwei mit "ZMapp" in den USA behandelte Ebola-Patienten, die überlebten. Zwei andere Erkrankte seien trotz der Therapie gestorben. Letztere hätten das Mittel aber möglicherweise zu spät erhalten, schreibt Geisbert. Die Patienten in den USA seien kein Beleg für die Wirkung, weil bisher etwa die Hälfte der Ebola-Kranken ohne eine solche Therapie überlebt hätte.

(Quelle: salzburg24)

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