Taucher im Einsatz

Zwei Leichen aus vor Palermo gesunkener Luxusyacht geborgen

Bei der Suchaktion vor der Küste Palermos kommen Taucher und ferngesteuerte Roboter zum Einsatz. 
Veröffentlicht: 21. August 2024 13:14 Uhr
Taucher sind nun in die vor der Küste Palermos gesunkene Luxusjacht „Bayesian“ eingestiegen. Zwei Leichen wurden am Mittwoch daraus geborgen.

Italienischen Feuerwehrtauchern haben zwei Leichen in der am Montag vor Palermo gesunkenen Luxusjacht "Bayesian" geborgen. Sie befanden sich hinter zwei Matratzen, berichteten italienische Medien. An der Suchaktion beteiligten sich Taucher, die bereits Leichen aus dem 2012 vor der italienischen Insel Giglio gesunkenen Kreuzfahrtschiff Costa Concordia geborgen hatten.

Segelschiff liegt in 50 Metern Tiefe

Die "Bayesian" liegt auf der Seite in 50 Metern Tiefe, was die Arbeiten erschwert, berichtete die Feuerwehr von Palermo. Bisher hatten die Tauchereinheiten lediglich einige Räume unterhalb der Kommandobrücke durchsuchen können. Zahlreiche Hindernisse versperrten ihnen den Weg und die engen Räume behinderten sie.

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Bei der Suche nach den Vermissten erhielten die Taucher am Mittwoch technische Unterstützung. So wurde ein ferngesteuerter Tauchroboter eingesetzt, der Objekte und Strukturen näher untersuchen kann. Mit einer möglichen Tauchtiefe von bis zu 200 Metern erreicht das Gerät das Wrack problemlos, teilte die Küstenwache von Palermo in einer Presseaussendung mit. Der Tauchroboter lieferte dank Videokameras Bilder, die bei der Suchaktion nützlich sein können.

Mehrere Superreiche vermisst

Zu den Vermissten zählen der britische Technologie-Unternehmer Mike Lynch und seine 18-jährige Tochter Hannah, der Präsident von Morgan Stanley International, Jonathan Bloomer, sowie der CEO von Lynchs Gesellschaft, Chris Morvillo, und seine Frau Nada. Lynch war im Juni in den USA von Betrugsvorwürfen rund um den Verkauf seiner Software-Firma Autonomy freigesprochen worden. Ihm war unter anderem angekreidet worden, den Umsatz seines Unternehmens falsch angegeben zu haben. Die "Sunday Times" schätzte das Vermögen des ehemaligen Beraters der britischen Regierung auf rund 587 Millionen Euro.

15 Menschen nach Unglück gerettet

Bei dem Unglück vor der Küste Siziliens konnten Montagfrüh 15 Menschen gerettet werden, acht von ihnen wurden in Krankenhäuser eingeliefert. Unter ihnen war auch eine britische Familie mit einer kleinen Tochter, die sich retten konnte. Das 50 Meter lange Schiff mit 22 Menschen an Bord war gegen 5.00 Uhr vor Porticello nahe Palermo untergegangen. Die Überlebenden wurden von Patrouillenbooten der Küstenwache und der Feuerwehr gerettet, wie die Behörden mitteilten. Mittlerweile wurde eine Leiche gefunden, es soll sich um den Bordkoch handeln.

An Bord der Luxusjacht "Bayesian", die unter britischer Flagge unterwegs war, befanden sich hauptsächlich Briten, ein Neuseeländer, ein Mann aus Sri Lanka, zwei Anglo-Franzosen und ein Ire. Feuerwehrtaucher retteten einen einjährigen Buben, der in das Kinderkrankenhaus von Palermo gebracht wurde. Die Überlebenden wurden medizinisch versorgt.

Kapitän der "Bayesian": "Haben es nicht mitbekommen"

Es ist unklar, wieso das Schiff bei den schwierigen Wetterverhältnissen eine halbe Seemeile vor der Küste vor Anker lag. "Wir haben es nicht kommen sehen", zitierte die Zeitung "La Repubblica" den Kapitän der "Bayesian". Er wird ebenfalls in einem Krankenhaus behandelt.

Bildergalerien

(Quelle: apa)

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