Fußball

Austria Salzburg gerettet: Gläubiger stimmten für Sanierungsplan 

Austria Salzburg: Die Entscheidung am Landesgericht ist gefallen.
Veröffentlicht: 01. März 2016 11:59 Uhr
Austria Salzburg darf weiterspielen. Die Mehrzahl der 97 Gläubiger stimmte am Dienstag am Landesgericht für den Sanierungsplan des insolventen Clubs. Man konnte sich auf eine Quote von 25 statt der zuerst vorgeschlagenen 20 Prozent einigen. "Es ist für alle Beteiligten ein gutes Ergebnis", sagte Obmann Fredy Scheucher.

Die mit über 1,4 Millionen Euro verschuldete Salzburger Austria hat die benötigte Kopf- und Summenmehrheit, um den Spielbetrieb fortsetzen zu können, erreicht. "Wir konnten die Befindlichkeiten befriedigen, das ist ein enormer Vertrauenvorschuss“, so der erleichterte Austria-Obmann nach den über zwei Stunden andauernden Verhandlungen am Landesgericht.

89 Gläubiger stimmen zu

Dem Ausgleichsangebot haben 89 Gläubiger mit einem Forderungsvolumen von etwas mehr als einer Million Euro zugestimmt, informierte der KSV1870. Sieben Gläubiger stimmten dagegen. Insgesamt wurden Forderungen von rund 1,4 Mio. Euro angemeldet. Das Erfüllungserfordernis für die 25-prozentige Quote errechnet sich laut Kreditschutzverband mit rund 350.000 Euro zuzüglich Verfahrenskosten.

Hier geht's zur ersten Einschätzung der Austria-Rettung.

Obmann Scheucher: "Knallharte Verhandlungen"

Bei der ersten Verhandlung Mitte Februar hatten die Gläubiger den Sanierungsplan am Landesgericht abgelehnt. Das Verfahren konnte bis zum 1. März "gestreckt" werden, damit die Violetten den angebotenen Sanierungsplan verbessern konnten. "Es waren knallharte Verhandlungen, mein Puls ist in den letzten Monaten am Hals", sagte Scheucher. Einige Baufirmen forderten eine deutlich höhere Quote, am Ende konnte man sich doch einigen. Zusätzlich wurden Versicherungen abgeschlossen, sodass die Quoten abgesichtert sind. "Das war den Gläubigern sehr wichtig", meinte Scheucher.

Die Verhandlungen am Salzburger Landesgericht dauerten über zwei Stunden lang. /EINWURF.TV Salzburg24
Die Verhandlungen am Salzburger Landesgericht dauerten über zwei Stunden lang. /EINWURF.TV

Bundesliga begrüßt Entscheidung

In einer ersten Stellungnahme zeigte sich auch die Bundesliga erleichtert: "Die Wettbewerbskontinuität ist wesentlicher Bestandteil jeder Meisterschaft. Deswegen ist es trotz aller Schwierigkeiten wichtig, dass die Meisterschaft der Ersten Liga nicht nur mit zehn Klubs begonnen hat, sondern auch mit ebenso vielen endet", so Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer.

Wie geht es weiter?

Austria-Obmann Scheucher warnte aber vor verfrühter Euphorie: "Es ist und bleibt eine enge Sache. Wir sind aber auf einem guten Weg." Der Deutsche geht davon aus, dass durch den Erfolg am Landesgericht, der Weg für neue Sponsoren offen sei.

Die laufende Erste-Liga-Saison kann unter Trainer Gerald Baumgartner zu Ende gespielt werden. Dann folgt aber – ungeachtet des Tabellenplatzes – ein Abstieg in die Regionalliga West. Dort will man sich in den kommenden zwei Jahren sanieren und die Verbindlichkeiten (25 Prozent Quote) tilgen, um wieder im Profifußball zu attackieren. Der Fokus soll dabei auf den Nachwuchs gelegt werden. Als Insolvenzursache wurden Mehrkosten im Zusammenhang mit dem Stadionumbau in Maxglan angeführt.

(SALZBURG24/Pfeifer)

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(Quelle: salzburg24)

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