Die Bayern präsentierten sich eine Woche vor dem Duell mit Salzburg (2:3 bei Atletico Madrid) in der Offensive stark, aber ohne Nachdruck - und defensiv verwundbar. Nach dem frühen 1:0 durch Leon Goretzka (13.) verpassten die Münchner vor etwa 8.200 Zuschauern, die trotz hoher Corona-Zahlen in Moskau dabei sein durften, die leicht mögliche Vorentscheidung.
So durfte Lok nach dem Tor von Anton Mirantschuk (70.) zwischenzeitlich vom zweiten Punkt nach jenem in der Vorwoche in Salzburg (2:2) träumen. Auch ÖFB-Star David Alaba, der wie zuletzt üblich in der Innenverteidigung durchspielte, konnte den Gegentreffer beim mustergültig vorgetragenen Konter nicht verhindern. Doch dann bewies Joshua Kimmich mit einem präzisen Volleyschuss von der Strafraumgrenze wieder einmal seinen Wert (79.). "Es war ein dreckiger Arbeitssieg", sagte Trainer Hansi Flick.
Roses Gladbach ärgert Real Madrid
In Mönchengladbach lag einem Österreicher-Trio schon ein spezieller Jubelschrei auf den Lippen. Doch das große Real kam im Finish noch zum 2:2. Karim Benzema (87.) und Casemiro (93.) sorgten dafür, dass die Madrilenen nach dem 2:3 zum Auftakt gegen Schachtar Donezk nicht erneut komplett baden gingen. Marcus Thuram hatte mit einem Doppelpack (33., 58.) vorgelegt.
Beim zweiten Treffer leistete ÖFB-Teamverteidiger Stefan Lainer per Flanke die Vorarbeit für Alhassane Plea, dessen Schuss Thibaut Courtois vor die Füße von Thuram abwehrte. Hannes Wolf wurde in der 79. Minute eingewechselt, Valentino Lazaro war Ersatz. Real kam gegen die von Ex-Salzburg-Coach Marco Rose exzellent eingestellten Deutschen über weite Strecken kaum zur Entfaltung. Tabellenführer mit vier Punkten ist in Gruppe B Schachtar Donezk nach einem schmeichelhaften 0:0 gegen Inter Mailand. Die Italiener hatten schon zum Auftakt gegen Mönchengladbach (2:2) Punkte abgegeben.
Liverpool feiert nächsten Sieg
Die englischen Branchenkaiser Manchester City und Liverpool erfüllten auf dem Weg zum zweiten Gruppensieg gegen Außenseiter ihre Pflicht. City war in Marseille dank Toren von Ferran Torres (18.), Ilkay Gündogan (76.) und Raheem Sterling (81.) ungefährdet. In Liverpool brachte Diogo Jota die glanzlosen "Reds" gegen eine dänische No-Name-Truppe auf Kurs (55.), Mohamed Salah (93.) besorgten per Foulelfmeter den Schlusspunkt. Trainer Jürgen Klopp hatte seine drei Gala-Stürmer Salah, Roberto Firmino und Sadio Mane zu nächst geschont.
Barcelonas Präsident zurückgetreten
Der umstrittene Clubchef Josep Bartomeu hat beim krisenerschütterten FC Barcelona aufgegeben. Bartomeu gab seinen Rücktritt vom Amt des Präsidenten des spanischen Fußball-Topvereins am Dienstagabend auf einer außerordentlichen Vorstandssitzung bekannt. Als Hauptgrund nannte er die Weigerung der Behörden der Region Katalonien, die Abstimmung über einen Misstrauensantrag gegen ihn wegen der Corona-Pandemie um zwei Wochen zu verschieben.
Es wäre "unverantwortlich" gewesen, die Abstimmung durchzuziehen, "ohne mit genug Zeit die mindesten Sicherheitsvorkehrungen" zu treffen, sagte er auf einer Pressekonferenz. Der 57-Jährige war seit dem Rücktritt von Sandro Rosell Anfang 2014 im Amt. Die Abstimmung war für den 1. und 2. November angesetzt. Für den Misstrauensantrag hatte die Opposition unter Vereinsmitgliedern mehr als 20.000 Unterschriften gesammelt. Die Bartomeu-Gegner hätten eine Zwei-Drittel-Mehrheit benötigt, um den ungeliebten Chef vom Thron zu stoßen. Die Abstimmung ist nun nicht mehr nötig.
Bartomeu im Zwist mit Superstar Messi
Bartomeu verriet vor Journalisten außerdem, Barcelona habe vor einigen Tagen die Teilnahme an einer europäischen Superliga zugesagt. Diese Zusage müsse aber noch von den Mitgliedern mit Stimmrecht bestätigt werden. Bis zur Neuwahl des Vorstands im Frühjahr wird der Club nach Angaben von Bartomeu von einer beauftragten Verwaltungsgesellschaft geführt werden. Zusammen mit dem Präsidenten trat am Dienstag die gesamte Chefetage zurück.
Bartomeu hatte sich unbeliebt gemacht, weil er sich im Team unter anderem auch mit Superstar Lionel Messi überworfen hatte. Die Krise bei Barca hatte sich am Wochenende durch die 1:3-Heimpleite im Clásico gegen Real Madrid und den Sturz auf Platz zwölf zugespitzt
(Quelle: apa)