Altach zählt als ungeschlagener Tabellendritter unumstritten zur größten Überraschung in der noch jungen Fußball-Bundesligasaison. Der Abstiegskandidat der Vorsaison hat sich stark verbessert. Die Vorarlberger konnten den WAC und Aufsteiger Ried besiegen. Gegen Rapid Wien und den GAK blieben die Rheindörfler mit je einem Unentschieden ungeschlagen. Großen Anteil daran hat Patrick Greil. Neben seinen zwei Toren kamen 78 Prozent seiner Pässe erfolgreich beim Mitspieler an – eine Top-Quote. Der vom deutschen Drittliga-Absteiger SV Sandhausen gekommene Mittelfeldspieler blüht bei seiner dritten Station im Oberhaus (nach Austria Klagenfurt und Rapid Wien) unter Trainer Fabio Ingolitsch aus Bischofshofen (Pongau) auf.
In der zweiten ÖFB-Cup-Runde treffen die Altacher am Mittwoch (20.30 Uhr) auf Regionalliga-Ost-Aufsteiger SV Donau.
SALZBURG24: Patrick, wie geht es dir nach den ersten vier Liga-Runden?
PATRICK GREIL: Mir geht es gut und ich habe viel Spaß hier. Nach den intensiven Spielen spüre ich zwar meinen ganzen Körper. Wenn die Ergebnisse aber, wie zuletzt, passen, nehme ich das gerne in Kauf. Wir haben uns als kleine Familie hier in Vorarlberg sehr gut eingelebt. Unser Sohn wird im Oktober zwei Jahre alt und uns gefällt die Gegend mit ihren vielen Grünflächen sehr gut.
Wie kam es zur Rückkehr nach Österreich?
Nach den ersten Gesprächen mit Philipp Netzer und Eric Orie erhielt ich einen detaillierten Einblick in die Pläne des Vereins und seine Ausrichtung. Die seriöse Arbeit der letzten Jahre zahlt sich jetzt aus. Dann habe ich mit dem Trainer Fabio Ingolitsch gesprochen, der mir ein gutes Gefühl gab, dass ich ein wichtiger Teil des Teams sein kann.
Ihr seid die größte Überraschung in der noch jungen Saison. Wie kannst du dir das erklären?
Die Entwicklung in Altach geht in die richtige Richtung. Das haben bereits die Statistiken und die Spielanlage im Vorjahr gezeigt. Jetzt haben die Spieler mehr Vertrauen in das System und ihre eigenen Fähigkeiten gewonnen. Wenn der Kopf nicht frei ist, geht es auch nicht locker vom Fuß.
Letztes Jahr war ich mit Sandhausen nach 14 Spieltagen Tabellenführer, doch dann ging es in eine völlig andere Richtung. Daher bin ich mit Prognosen immer vorsichtig. Intern haben wir nie über einen bestimmten Tabellenplatz gesprochen. Unser Ziel ist es, gemeinsam zu wachsen.
Wie schätzt du das Niveau der österreichischen Bundesliga ein?
Das Niveau in der österreichischen Bundesliga ist ähnlich wie zu meiner Zeit bei Austria Klagenfurt. Die meisten Teams sind ihrem Stil treu geblieben. Am meisten hat sich wahrscheinlich die Spielanlage in Altach verändert. Die Leistungsunterschiede zwischen den Teams sind in Deutschland nicht so groß wie bei uns.
Wir müssen immer an unsere Grenzen gehen, sonst wird es gegen jeden Gegner schwer. Unser nächster Gegner Austria Wien strauchelt und steht jetzt mit dem Rücken zur Wand, was es für uns sehr gefährlich machen kann. Wir haben aber richtig viel Qualität im Team.
Altachs Patrick Greil: "Sind voller Euphorie"
Altach befindet sich im Hoch, wie groß ist die Freude?
Nach einer guten Vorbereitung waren die ersten Ligaspiele voller Euphorie. Unser Trainer Fabio Ingolitsch hat uns super eingestellt und verfolgt einen klaren Plan. Das gefällt mir sehr. Ich mag es, wenn jemand von etwas so überzeugt ist und seine Ideen umsetzen kann. Er lässt mich so sein, wie ich bin, und gibt mir viele Freiheiten, die mir guttun.
Wie oft besuchst du deine Salzburger Heimat?
Ich bin jetzt im Vergleich zu Sandhausen 150 Kilometer näher an meinem Heimatort, sodass es leichter ist, Freunde und Verwandte zu sehen. Bislang war der Drang aber gar nicht so groß, nach Salzburg zu fahren. Vielmehr kommt die Familie zu uns nach Altach.
Danke für das Gespräch.
(Quelle: salzburg24)