Herber Rückschlag

Bullen enttäuschen: "Müssen Tacheles reden und uns hinterfragen"

Red Bull Salzburgs Trainer Thomas Letsch war nach der 1:3-Pleite beim WAC bedient und nimmt das Team in die Pflicht.
Veröffentlicht: 14. September 2025 10:01 Uhr
Red Bull Salzburg gab am Samstag bei der Liga-Pleite auswärts gegen den WAC ein schockierendes Bild ab. Der Rückfall in gewohnte Muster lässt die Alarmglocken beim Vizemeister schrillen.

Ein 2:2 gegen Blau-Weiß Linz vor der Länderspielpause, ein 1:3 beim WAC unmittelbar danach: Der Motor von Red Bull Salzburg ist in der Fußball-Bundesliga ins Stocken geraten. Nicht nur das Ergebnis, sondern vor allem die Art und Weise des Spiels des Vizemeisters am Samstag in der Lavanttal-Arena sorgte für Ärger bei Trainer Thomas Letsch. "Es gibt viel, über das wir Tacheles reden müssen. So dürfen wir uns in Zukunft nicht mehr präsentieren", sagte der Deutsche.

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Thomas Letsch: "Wenn wir so verteidigen, ..."

Schon nach 55 Sekunden war der kapitale Fehlstart nach einem Treffer von Markus Pink perfekt. Wie auch in der Folge bei den weiteren WAC-Toren von Alessandro Schöpf (33.) und Angelo Gattermayer (51.) machte die Salzburger Hintermannschaft eine schlechte Figur. "Wenn wir so verteidigen, kannst du hier nichts holen", betonte Letsch. Nach einer "klasse" Trainingswoche habe man darüber gesprochen, dass es über den Kampf gehen müsse. "Alle nach hinten mitarbeiten, kompakt sein, das hat aber nicht gepasst", sagte Salzburgs Coach. Bei vielen Bällen des WAC in den Strafraum habe es "lichterloh gebrannt".

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Red Bull Salzburg muss "demütiger" werden

Die Systemumstellung auf ein 4-2-3-1 sei keinesfalls dafür verantwortlich gewesen. "Heute müssen wir nicht über das System, sondern über die Basics reden", erläuterte der 57-Jährige. Nach einer "absolut erklärbaren" Niederlage sei es zudem auch wichtig, ein "Stück demütiger" zu werden. All das vor dem anstehenden Heimschlager am kommenden Samstag gegen Titelverteidiger Sturm Graz.

"Es war das Gesamtpaket, das nicht gestimmt hat. Wir müssen uns alle selber hinterfragen, die Köpfe zusammenstecken, hart arbeiten und nächste Woche ein anderes Gesicht zeigen", sagte Linksverteidiger Frans Krätzig.

Sieglose WAC-Auftritte vergessen

Beim WAC ist die Situation eine ganz andere, schon am Dienstag gilt es in der zweiten ÖFB-Cup-Runde bei der SVG Reichenau-Innsbruck an die Leistung anzuschließen und das Selbstvertrauen vor dem Liga-Gastspiel in Hartberg am Samstag weiter zu stärken. "Natürlich, wenn man Salzburg zu Hause verdient schlägt, kann man nur zufrieden sein. Die Jungs haben genau das Spiel durchgebracht, wie wir es gesagt haben. Deshalb gibt es da nichts auszusetzen", resümierte WAC-Trainer Dietmar Kühbauer.

Erfolgsfaktoren gab es aus seiner Sicht mehrere. "Meine Spieler haben das Spiel mehr gewinnen wollen, besser verteidigt und die Zweikämpfe besser angenommen", meinte der Burgenländer. Explizit hervorheben wollte er keinen Akteur. "Die Jungs haben es alle gut gemacht, das ist das Allerschönste." Die drei sieglosen Pflichtspielauftritte zuvor samt Out im Play-off zur Conference-League-Ligaphase wurden dadurch in den Hintergrund gedrängt.

"Die Mannschaft hat sehr viel Herz reingelegt, wir haben gezeigt, was für eine coole Truppe wir sind", schilderte Blitztorschütze Pink. Und Abwehrchef Dominik Baumgartner ergänzte: "Wir waren die bessere, aktivere, aggressivere Mannschaft." Das war voll nach dem Geschmack der 4.752 Zuschauer, die sich auch über den Vorstoß auf Rang vier in der Tabelle freuen durften. Der Zweite Salzburg, gegen den man dreimal in Folge nicht verloren hat, ist nur noch einen Zähler voraus.

(Quelle: apa)

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