"Total ungerecht"

Kritik an dezentraler Fußball-EM

Auch das ÖFB-TEam musste oft zwischen Seefeld und den Spielorten pendeln.
Veröffentlicht: 28. Juni 2021 16:08 Uhr
Die erste dezentrale Fußball Europameisterschaft der UEFA steht derzeit für sein Konzept in der Kritik. Manche Teams hätten zu viel Heimrecht, die anderen wiederum müssten ständig zwischen den Ländern hin und her fliegen.

Für die Spieler belastend, für die Fans ein Ärgernis - und aus Klima- und Pandemie-Sicht ohnehin eine ganz schlechte Idee: Mit der steigenden Zahl an Reisen kreuz und quer über den Kontinent in der K.o.-Phase der Fußball-EM wächst auch die Kritik am Spielplan mit Partien in elf Städten in ganz Europa. "Das ist eine Tragödie, diese Flüge, es ist verrückt", sagte der tschechische Nationalspieler Patrik Schick.

Tschechen auf Wanderschaft

Für Schick und seine Teamkollegen ging es nach dem Viertelfinal-Einzug in Budapest über 500 Kilometer zurück nach Prag, um dann ins rund 3.500 Kilometer entfernte Baku zu fliegen. Auch aus anderen Teams wächst die Kritik am Spielplan. "Diese Turnierform ist nicht die beste Idee. Eine Gruppenphase mit allen Teams an einem Ort wäre besser gewesen", sagte Dänemarks Trainer Kasper Hjulmand, der mit seiner Mannschaft nun für das Viertelfinale über 4.000 Kilometer nach Baku reisen muss. "Wenn du bei so einem Turnier das Beste von den Spielern sehen willst, dann darfst du sie nicht so herumreisen lassen, nicht durch zwei Zeitzonen für ein Spiel."

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Die Europäische Fußball-Union hatte erklärt, die CO2-Emissionen durch die Reisen während der EM mit mehreren Projekten kompensieren und unter anderem 600.000 Bäume in den Gastgeber-Städten pflanzen zu wollen. Am Montag teilte die UEFA mit, wegen der Pandemie hätten bisher erst 100.000 Bäume in Amsterdam und Baku gepflanzt werden können.

Reisen durch Europa sind "fatales Zeichen"

Vor allem die Reisen der Fans kreuz und quer durch Europa sehen Experten als Problem. "Das ist natürlich ein fatales Zeichen. Ich finde das Signal vor allem mit Blick auf die Pandemie verheerend, aber auch mit Blick auf die Klima-Belastung", sagte Jens Hilgenberg, Leiter Verkehrspolitik beim BUND, dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland. Tausende Kilometer im Flugzeug für ein Fußball-Spiel zurückzulegen, sei "einfach nicht mehr zeitgemäß". Dazu kommt in Pandemie-Zeiten die Sorge vor Ansteckungen bei Spielen vor Zehntausenden Fans etwa im Virusvariantengebiet London.

(Quelle: apa)

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