Das WM-Qualifikationsspiel der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft in der Republik Moldau hat am Mittwochabend nicht wie geplant begonnen.
Moldau – Österreich wegen Drohne mit späterem Start
Weil eine Drohne über dem Stadionul Zimbru kreiste, schickte der englische Schiedsrichter Paul Tierney die beiden Mannschaften in Chisinau rund 15 Minuten nach dem geplanten Spielbeginn um 20.45 Uhr MESZ zurück in die Kabine. Der Anstoß erfolgte schließlich mit einer 30-minütiger Verzögerung.
Ohne den leicht angeschlagenen David Alaba (muskuläre Probleme im Oberschenkel) und das verletzte Quintett warteten die ÖFB-Kicker vergeblich auf die österreichische Hymne. Technische Schwierigkeiten ließen die Lautsprecher zunächst verstummen. Zu hören waren nur ein paar mitgereiste Fans, die leidenschaftlich ohne Musikuntermalung sangen. Wenig später klappte es allerdings.
Alaba sitzt bei ÖFB-Team auf der Bank
Dafür verzögerte sich jedoch der Start und es folgte die zweite Kuriosität. Erst eine halbe Stunde später, als der Lenker der Drohne ausgeforscht werden konnte, ging es sportlich zur Sache.
Teamchef Franco Foda entschied sich daher auch im Hinblick auf die folgenden Partien am Samstag in Israel und nächsten Dienstag in Wien gegen Schottland gegen einen Alaba-Einsatz von Beginn an.

Die ÖFB-Abwehrkette bildeten Christopher Trimmel, Philipp Lienhart, Martin Hinteregger und Andreas Ulmer. Davor waren im Mittelfeld Florian Grillitsch und Konrad Laimer sowie an den Flügeln Louis Schaub und Christoph Baumgartner vorgesehen. Im Sturm begann neben Marko Arnautovic, der in Abwesenheit des verletzten Julian Baumgartlinger statt Alaba die Kapitänsschleife trug, auch Michael Gregoritsch.
Baumgartners beweist Präzision
Ein Leckerbissen war die Partie allerdings nicht. Österreich tat sich gegen tief stehende Moldauer lange Zeit sehr schwer. Alleine Arnautovic fand einige "Hochkaräter" vor, vergab diese allerdings teils ungestüm. Zu langsam gestaltete sich das Offensivspiel der Foda-Crew.
"Wir haben uns das Leben selbst schwer gemacht. Wir waren in der Offensive zu lässig und es fehlte der Nachdruck", analysierte Foda.

Erst Christoph Baumgartner (45.) erlöste Rot-Weiß-Rot mit einem satten Distanzschuss aus rund 25 Metern. Der Treffer zum 1:0 war das erste Tor seit 27 Partien, das außerhalb des Strafraums fiel.
Österreich erfüllt nur die Pflicht
Ein Feuerwerk gab es gegen die Nummer 175 der FIFA-Weltrangliste - Österreich ist 23. - jedoch nicht. Bei fünf Punkten Rückstand auf Dänemark und der deutlich schlechteren Tordifferenz durfte sich die viertplatzierte ÖFB-Auswahl gegen die am Tabellenende liegenden Moldauer keinen Umfaller erlauben und baute die Führung im Finish noch aus.
Zum Vergleich: Dänemark schenkte Moldau acht Tore ein – und Israel siegte glatt mit 4:1.
Mit einem enormen Chancenplus und den größeren Gelegenheiten erhöhte Arnautovic nach einem Traumpass vom eingewechselten Alaba zum 2:0-Endstand. Mit Ruhm – so wie in bei der Europameisterschaft – bekleckerte sich die ÖFB-Auswahl allerdings nicht. Für den Italien-Legionär war das der 28. Treffer im Österreich-Trikot – das bedeutet Rang vier in der ewigen Torschützenliste.
Lediglich Rekordtorschütze Toni Polster (44 Treffer), Hans Krankl (34) und Johann Horvath (29) haben bisher öfter für Österreich getroffen.
Dänemark souverän an Spitze
Dänemark bleibt unaufhaltbar und in souveräner Manier auf direktem Weg zur WM-Teilnahme 2022. Der EM-Halbfinalist gewann mit einem 2:0 (2:0) gegen Schottland auch seinen vierten Auftritt in der Qualifikation für das Turnier in Katar.
In der Gruppe mit Österreich haben die Dänen den ersten Platz durch den Erfolg gegen den vormals ersten Verfolger damit weiter einzementiert. Israel, kommender Gegner der Österreicher am Samstag in Haifa, gewann auf den Färöern indes 4:0 (2:0).
ÖFB-Crew fehlen fünf Punkte
Die ÖFB-Auswahl liegt nach ihrem zweiten Sieg im vierten Spiel in Gruppe F auf Rang drei. Nach einer über weite Strecken wenig überzeugenden Darbietung beträgt der Rückstand auf Tabellenführer Dänemark und damit das Direkt-Ticket zur WM 2022 in Katar bei deutlich schlechterem Torverhältnis weiterhin fünf Punkte. Israel ist punktegleich mit Österreich nun Zweiter.
Bildergalerien
(Quelle: salzburg24)