Fußball-Bundesliga

Bullen-Trainer Thomas Letsch ortet "fehlendes Verteidiger-Gen"

Salzburg-Trainer Thomas Letsch kann nach dem Sieg gegen die WSG Tirol aufatmen. Nachholbedarf sieht er ganz klar in der Defensive.
Veröffentlicht: 29. September 2025 11:27 Uhr
Nachdem der Underdog am Sonntag eine Großchance im Endspurt verpasst hatte, durften die Bullen nach einer Niederlagen-Serie durchatmen. Trainer Thomas Letsch sprach in seiner Analyse vom "fehlenden Verteidiger-Gen".

Knapp mit 2:1 bestand Red Bull Salzburg die Liga-Prüfung gegen die WSG Tirol. Der Erfolg, der in den letzten Minuten stark wackelte, zeigte erneut: Der Vizemeister tut sich weiterhin extrem schwer, auch im nationalen Liga-Bewerb dominante Siege einzufahren.

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Die Erleichterung nach dem Pflichtsieg gegen die WSG war Salzburg-Trainer Thomas Letsch anzusehen. Die drei Pflichtspiel-Niederlagen in Folge haben Spuren hinterlassen, daraus machte der 57-Jährige keinen Hehl. "Die Ergebnisse in letzter Zeit waren nicht so prickelnd, das wissen wir alle", gestand Letsch. Der Bullen-Coach ziehe aus der Partie in Tirol, auch wenn man sie am Ende unnötig spannend gemacht habe, mehr Positives als Negatives. "Man darf nicht immer in die Vergangenheit schauen, als Salzburg eine Mannschaft war, die jeden überrollt hat", meinte der Deutsche. "Das sind wir nicht. Wir sind eine Mannschaft, die sich alles hart erarbeiten muss."

Letsch kritisierte unter anderem das Defensivverhalten bei langen Bällen. "Dieses Verteidiger-Gen, sich dazwischenzuwerfen und mit allem, was man hat, das Tor zu verteidigen, das haben wir nicht so", meinte der 57-Jährige. Der 1:2-Anschlusstreffer fiel nach einem Eckball, bei dem sich Joker Lukas Hinterseer gegen Jacob Rasmussen durchsetzt hatte.

Letsch-Kritik an Salzburger Verteidiger, aber Bullen fehlen Defensivspezialisten

"Wir haben nicht die klassischen Spieler, die dieses Verteidiger-Gen mit der Muttermilch aufgesaugt haben. Wir haben Spieler, die andere Qualitäten haben." In diesem Bereich müsse man aber dazulernen. "Da haben wir Luft nach oben." Im Sommer-Transferfenster entschieden sich die Bullen, sich von einigen zentralen Defensivspielern zu trennen. Unter anderem wurden die Innenverteidiger Samson Baidoo (RC Lens/Frankreich), Kamil Piatkowski (Legia Warschau/Polen) und Bran Okoh (Lausanne/Schweiz) abgegeben. Da die Salzburger Verantwortlichen unter der Leitung des Sportchefs Rouven Schröder den Entschluss gefasst haben, Hendry Blank zu Hannover 96 zu verleihen, stehen Letsch derzeit drei einsatzfähige Abwehrmänner für das Zentrum zur Verfügung.

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Wenn der deutsche Trainer davon spricht, dass seine Mannschaft klassischen Spieler hat, die sich mit allem, was sie haben, in die Bälle werfen, um das eigene Tor zu verteidigen, ist das eine deutliche Botschaft. Joane Gadou, Jacob Rasmussen, Aleksa Terzic, Frans Krätzig oder Stefan Lainer bzw. Jannik Schuster laufen regelmäßig als Verteidiger auf. Diese Kicker wurden neben den defensiven Mittelfeldspielern auserkoren, um die Abwehr zu stabilisieren. John Mellberg fällt mit einer Knieverletzung noch länger aus. Anrie Chase wurde als verletzter Neuzugang von Stuttgart geholt und ist laut Letsch noch "meilenweit vom Mannschaftstraining entfernt".

Ein spätes Tor von WSG-Routinier Lukas Hinterseer ließ die Salzburger noch einmal zittern. Drei Tage davor hatten sie sich tief in der Nachspielzeit gegen den FC Porto (0:1) um die Früchte ihrer Arbeit gebracht. "Wir ziehen aus beiden Spielen etwas und schauen, dass wir uns in allen Bereichen verbessern", sagte Letsch. Wenn man wie in Innsbruck geschlossen agiere, sei man in der Lage, Spiele zu gewinnen. "Das müssen wir gegen Lyon machen und auch gegen Rapid."

Salzburg-Kapitän Bidstrup angeschlagen

Offen ist, ob Kapitän Mads Bidstrup einsatzfähig sein wird. Der dänische Mittelfeldmann wurde nach einem Schlag auf den Oberschenkel ausgewechselt, erhielt danach sofort einen dicken Verband. Eine genaue Diagnose sollte erst am Montag gestellt werden. Landsmann Maurits Kjaergaard sprach auf Sky von einem "schwierigen Moment", in dem sich das Team befinde. "Aber wir wissen um unsere Qualität." Die Vorfreude auf Lyon sei groß. "Es wird ein schwieriges Spiel, aber wir haben eine Chance gegen sie, das haben wir letzte Woche gezeigt." Youngster Kerim Alajbegovic ergänzte: "Wir haben gegen Porto sehr, sehr gut gespielt. Wir wollen daran anknüpfen in Lyon. Ich denke, dass wir auch ein Topspiel machen werden."

(Quelle: salzburg24)

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