Fußball

RLW: Grödigs Elfer-Leiden sorgt für Machtablöse

Trotz zwei vergebener Elfmeter tritt Grödigs Jukic wieder an – und scheiterte gegen Hohenems erneut.
Veröffentlicht: 07. April 2017 22:21 Uhr
Im Salzburger Stadtderby übergab der SAK die "rote Laterne" der Regionalliga West am Freitag an Austria Salzburg. An der Spitze kam es nach Grödigs erster Heimpleite zur Machtablöse durch Anif. Indes fertigte St. Johann Eugendorf mit einem 7:0 ab. Alle Spiele im Überblick.

Das Sensationsteam des Frühjahrs Hohenems fügte Grödig die erste Saisonniederlage am Fuße des Untersbergs zu.

Jukic versagen erneut die Nerven vom Punkt

Nach dem Cup-Fight gegen LASK Linz setzte es für den Titelkandidaten aus Grödig gegen das in der Rückrunde ungeschlagene Team aus Hohenems eine bittere 0:1-Niederlage. Nachdem die Fötschl-Elf spielerisch keine Durchschlagskraft an den Tag legte, kam noch das alt bekannte Elfer-Leiden von Topscorer Jukic dazu. Der führende der Torschützenliste (20 Tore) vergab bei einem Elfmeter bereits den dritten Strafstoß in entscheidenen und engen Partien. Bereits beim Stand von 0:0 scheiterte der Grödiger gegen Austria Salzburg (14. Runde) und SAK (20. Runde). Zum Elfer-Leiden gesellte sich auch noch die Rot-Sucht in das Grödiger Stadion: Switil musste wegen Torraub vom Platz, während Markus Berger Gelb-rot (90+3) sah und Öttl (90+4) für ein Revanchefoul sofort des Feldes verwiesen wurde.

St. Johann schießt Eugendorf auf Abstiegsplatz

Als Eugendorf am Samstag in den Pongau kam, ereignete sich ein St. Johanner Fußball-Festspiel. Die Lottermoser-Elf filetierte den Gegner nach allen Regeln der Kunst und schenkte der Eder-Elf gleich sieben Tore ein. "Uns ist alles gelungen und Eugendorf hat sicher nicht den besten Tag gehabt. Für solche Spiele trainiert man und tut man sich den Aufwand an", so Lottermoser. Eder fand stattdessen harte aber klare Worte: "So kann man in der Westliga nicht bestehen. Das war nicht ligatauglich!" Als ob diese Packung nicht bitter genug wäre, werden die Eugendorfer Sorgenfalten beim Blick auf das Torverhältnis noch tiefer. Die Eder-Crew steht mit einer Tordifferenz von -19 nämlich am schlechtesten da. "Wir können die Ausfälle von Ernemann, Suppan und Seidl nicht kompensieren, dafür fehlt es an Qualität in der Breite des Kaders", fügte Eder an.

Austria Salzburgs Kellersturz nimmt Fahrt auf

Sportlich läuft es bei Austria Salzburg nach wie vor überhaupt nicht: sechs Monate warten die Maxglaner auf einen Pflichtsieg in der Liga! Auch in der 22. Runde unterlagen die Violetten vor 1.150 Fans vor heimischer Kulisse gegen den Stadtrivalen aus Nonntal. Nach der enttäuschenden Niederlage müssen die Maxglaner im Abstiegskampf die nächste bittere Pille schlucken und nun den Abstieg in die Salzburger Liga fürchten. "Das 2:1 fühlt sich wie ein Genickbruch an. Nun müssen wir endlich anfangen zu punkten", erklärte Austria-Keeper Ebner im S24-Gespräch, der sich wegen der Schiedsrichterleistung gleich wie Trainer Emich ärgerte: "Wir wurden erneut mit einem nicht gegebenen Elfmeter betrogen."

Trainer Emich gibt Abschied bekannt

Noch mehr ärgerten den Coach aber die Vorfälle auf der Haupttribüne. Nach einer strittigen Entscheidung des Unparteiischen flogen Bierbecher durch die Ränge und auf das Feld. Bereits in Nonntal kam es nach einem Böllerwurf zu Aufregungen. "Solche Störenfriede gehören nicht in das Stadion. Das vermittelt ein Grattler-Image und macht keinen Spaß – dort sitzen auch Kinder", tobte Emich, der sich ebenso strikt gegen Pyrotechnik aussprach und im gleichen Atemzug seinen Abschied verkündete: "Ich hatte gehofft, dass sich einiges zum Positiven ändert, aber so sehe ich keine Zukunft bei der Austria." Auch Keeper Ebner stieß es bei dem Vorfall sauer auf: "So etwas tut man nicht, das ist keine Art!"

Austria Salzburg bangt um Ligaerhalt

Der SAK hingegen schwimmt nach den Erfolgen gegen Wörgl und Bischofshofen (Landescup/beide 0:1) auf der Erfolgswelle. Trainer Martin Hettegger musste sich seit seinem Amtsantritt in vier Spielen nur ein Mal geschlagen geben. "Wir investieren viel und sind, nachdem wir als Fixabsteiger abgestempelt wurden, wieder voll dabei", erklärte Hettegger. Joker Alterdinger (87.) egalisierte nach einer Larionows-Kopfballverlängerung Öbsters Führung (35.), ehe Youngster Buhacek (91.) das Spiel mit dem 2:1 komplett auf den Kopf stellte. "Wir hatten Chancen das Spiel frühzeitig zu entscheiden. Eine unterirdische Leistung der Schiedsrichter trug ihren Teil dann noch dazu bei", so Emich, dessen mittlerweile ehemaliges Team nun drei Punkte auf das rettende Ufer fehlen.

Anif übernimmt Westliga-Vorsitz und hält Tor-Schnitt

Um den ewigen Torrekord von 100 Treffern zu knacken, benötigt Anif in den letzten acht Runden einen Torschnitt von drei Treffern pro Spiel. Nachdem die Hofer-Elf gegen Kufstein bereits zur Pause mit 2:0 zurücklag, schien der Fokus auf diesen Rekord zu beflügeln. Die beiden Wechsel griffen erst in den letzten zehn Minuten, als Anif sich im Minutentakt Chancen erspielte. "Die Jungs haben das Spiel noch beeindruckend gedreht. Der Glaube war immer da und die unheimliche Qualität in den vorderen Rängen waren ausschlagend", so Hofer. Krainz (82.), Oberst (84.) und Zia (90.) katapultierten die Flachgauer zwischenzeitlich an die Tabellenspitze. 24 Tore fehlen auf die 100er-Marke von Grödig, das am Samstag (15 Uhr) gegen das "Team der Stunde" aus Hohenems nachlegen muss.

Seekirchen befreit sich aus Abstiegskampf

Die Leistungsschwankungen der Hinrunde stabilisierten sich bei Seekirchen. Die Schriebl-Crew zeigte sich in der Rückrunde defensiv sehr konstant und konnte das vierte Mal in Folge ohne Gegentor bleiben. Die Saalfeldener konnten seit 2011 – in fünf Auswärtsspielen in Seekirchen – nicht mehr siegen. Auch diesmal setzten sich die Wallerseer durch und präsentierten sich speziell bei Standards sehr effektiv. Neuhofer (4.) köpfte nach einem Stadlmann-Freistoß zur Führung ein, ehe er nach einer schönen Einzelleistung mit seinem Doppelpack nachlegen konnte. Beim 3:0-Endstand zimmerte Löw das runde Leder ins Kreuzeck. "Eine großartige Leistung der Mannschaft. Gegen Pinzgau zwei Tore aus Standards zu erzielen ist schon sehr speziell", lobte Schriebl. Sein Pendant und Freund Fürstaller fand dagegen harte Worte: "Mit der Einstellung der Spieler bin ich überhaupt nicht zufrieden. Das war ein rabenschwarzer Tag."

Regionalliga West: 22. Runde

  • SV Austria Salzburg : SAK 1914 1:2 (1:0)
  • Kufstein : USK Anif 2:3 (2:0)
  • SV Seekirchen : FC Pinzgau Saalfelden 3:0 (3:0)
  • SV Grödig : Hohenems -:- (-:-)
  • TSV St. Johann : USC Eugendorf -:- (-:-)
  • Dornbirn : Hard -:- (-:-)
  • Wörgl : Schwaz -:- (-:-)

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(Quelle: salzburg24)

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