Die junge Judoka Elena Dengg aus Mariapfarr (Lungau) hat trotz zahlreicher Rückschläge ein beeindruckendes Kapitel in ihrer Sportkarriere geschrieben. Nach einem Jahr, das von Knie-, Rippen- und Daumenverletzungen geprägt war, feierte die 20-Jährige am Wochenende im polnischen Piła den Gewinn des U23-Europameistertitels. Dieser Erfolg markiert ihre siebte Medaille bei internationalen Nachwuchswettbewerben und zugleich ihren ersten Titel in dieser Altersklasse. Nur wenige Wochen zuvor hatte sie bereits mit dem Gewinn der U21-Weltmeisterschaft für Furore gesorgt.
Im Finale der Europameisterschaft bezwang Dengg die zweifache Titelträgerin Samira Bock aus Deutschland im Golden Score mit einem Waza-ari. Zuvor setzte sie sich souverän gegen Gegnerinnen aus Italien, Deutschland und Polen durch. Mit ihrem Sieg unterstrich die Athletin des ESV Sanjindo Bischofshofen ihre Ausnahmestellung im Nachwuchssport und ihre Ambitionen für die Zukunft.
"Es war richtig cool, weil ich die U21-EM aufgrund einer Verletzung auslassen musste. Das Event habe ich ein Jahr zu früh in der nächsthöheren Leistungsklasse absolviert. Ich war sehr gut eingestellt und hatte eine gute Taktik", erklärte Dengg im Gespräch mit SALZBURG24. Das junge Judo-Talent meisterte die Herausforderungen und setzte sich im Finale gegen die zweifache U23-Europameisterin Samira Bock durch.
Von Mariapfarr bis an die Judo-Spitze
Dengg begann ihre Karriere früh: Mit fünf Jahren entdeckte sie in Tamsweg ihre Leidenschaft für Judo. Mit zwölf Jahren kam sie unter die Fittiche ihrer Trainerin Marianne Niederdorfer, die bis heute eine Schlüsselrolle spielt. "Sie ist sehr stark im Kopf. Trotz der ganzen Verletzungen war sie sehr fokussiert. Ich traue ihr eine Olympiamedaille zu", sagte Niederdorfer gegenüber S24. Doch sie warnt auch: "Jetzt beginnt ein neuer Abschnitt in der Elite-Klasse. Das Siegen wird nicht mehr so leicht. Kraft und Erfahrung werden hier den Unterschied machen."
Der Wechsel in die allgemeine Klasse stellt für Dengg einen bedeutenden Schritt dar. "Ich werde dort eine der Jüngsten sein. Wichtig wird sein, dass ich mich gescheit reinfinde", erklärt die Salzburgerin. Dabei helfen ihr ihre Trainerinnen Niederdorfer und die deutsche Olympiasiegerin Yvonne Bönisch, mit der sie drei Mal wöchentlich in Linz trainiert. Die restlichen Einheiten absolviert sie in Bischofshofen. Unterstützung erhält sie zudem vom Junioren-Nationaltrainer Jaromir Jecek, der sie auch bei der U23-EM in Polen betreute.
Denggs Ziel: Olympia-Medaille
Dengg hat klare Pläne: Neben ihrem Jurastudium in Linz und ihrer Tätigkeit als Heeressportlerin des Bundesheers investiert sie rund 20 Stunden pro Woche ins Training. Ihr langfristiges Ziel: Eine Medaille bei den Olympischen Spielen. "2028 wäre ich dann 24 Jahre alt. Wenn man Profi-Sportlerin ist, muss man mit solchen Erwartungen zurechtkommen. Das motiviert mich", betonte sie.
Doch zuerst muss sie die 20-Jährige in Elite-Klasse etablieren. Die Zukunft der jungen Lungauerin könnte kaum vielversprechender sein.
Bildergalerien
(Quelle: salzburg24)