Im Universitäts- und Landessportzentrum (ULSZ) finden Leistungs-, Breiten- und Behindertensportler sowie Kinder und Schulen eine sportliche Heimat. Allerdings ist das Sportzentrum im Tennengau bei Rif in Hallein in die Jahre gekommen. Viele Bereiche – insbesondere die Haustechnik, die Belüftung und die Dächer – müssen erneuert werden. Das Projekt befindet sich derzeit in der Planungsphase und soll bei laufendem Betrieb und optimalem Ausgang in sechs bis sieben Jahren realisiert werden, wie uns Geschäftsführerin Sabrina Rohrmoser am Montag bei ihrem Besuch in der SALZBURG24-Redaktion (siehe Podcast unten) erklärt.
Sabrina Rohrmoser stark im Salzburger Sport verwurzelt
Rohrmoser ist nicht nur Geschäftsführerin des ULSZ Rif, sondern engagiert sich auch im Salzburger Sportschulmodell (SSM), in der Akademie für Breiten- und Leistungssport (Olympiazentrum), als Funktionärin bei der Sportunion sowie im Kontroll- und Meldeausschuss des Salzburger Fußballverbands. Damit ist sie in zahlreiche zentrale Bereiche des Salzburger Sports aktiv eingebunden.
Ausschnitte zum Podcast mit Rohrmoser zum Nachlesen
SALZBURG24: Sabrina, im nächsten Jahr feiert das ULSZ sein 40-jähriges Bestehen. Was sind aus deiner Sicht die dringendsten Sanierungsmaßnahmen, um das Sportzentrum für die Zukunft fit zu machen?
SABRINA ROHRMOSER: Ja, es ist tatsächlich unglaublich, dass wir nächstes Jahr schon das 40-jährige Jubiläum feiern. Ich darf nun seit vier Jahren die Geschäftsführung übernehmen. Vor etwa drei Jahren haben wir als Betreiber eine umfassende Analyse in Auftrag gegeben, um festzustellen, wo es mittlerweile hakt – gerade im Bereich Haustechnik oder bei den Dächern. In einem Sportzentrum, das – wie du schon gesagt hast – so viele Bereiche abdeckt und so gut besucht ist, ist es einfach irgendwann an der Zeit, grundlegend zu sanieren. Vor allem die Belüftungsanlagen und die Dächer sind davon betroffen. Unser Zentrum ist in die Jahre gekommen und wurde intensiv genutzt. Neue Technologien und der Anspruch, energieeffizient und nachhaltig zu agieren, spielen dabei für uns eine große Rolle.
Vor etwa einem Jahr haben wir bereits miteinander gesprochen, auch über das Budget. 60 Millionen Euro und mehr stehen im Raum – das ist eine enorme Summe. Wie kommt dieser Betrag zustande? Ist die Zahl noch aktuell und wie habt ihr die verschiedenen Projekte priorisiert?
Ich erinnere mich gut, das war ungefähr zu dem Zeitpunkt, als Landesrat Martin Zauner (FPÖ, Anm.) sein Amt übernommen hat. Damals haben wir die ersten Projekte gemeinsam vorgestellt. Die Summe ergibt sich vor allem aus der Größe der Anlage und den Anforderungen an die gesamte Gebäudetechnik. Inzwischen sind weitere Themen hinzugekommen. Früher waren die Krafträume beispielsweise viel kleiner bemessen, heute müssen sie dem gewachsenen Bedarf angepasst werden. Manche Sporthallen im Keller sind schlecht belüftet, deshalb möchten wir sie nach oben verlegen und im Keller stattdessen für mehr Lagerfläche sorgen. Wir haben systematisch geprüft, was aus gebäudetechnischer und aus Sicht der Betriebssicherheit notwendig ist. So kam letztlich diese Kalkulation zustande.
"Gravierende Mängel bei der Gebäudesicherheit" im ULSZ Rif
Man hört immer wieder, dass die öffentlichen Budgets knapp sind. Besonders auch im Sport wird gern gespart. Hast du Sorge, dass das Sanierungsprojekt möglicherweise in einer abgespeckten Version umgesetzt werden muss oder vielleicht sogar verschoben wird?
Ob und in welchem Ausmaß das Budget eventuell reduziert werden muss, lässt sich aus heutiger Sicht schwer sagen. Unsere Partner im Land Salzburg, im Wissenschaftsministerium und an der Universität wissen aber, dass es gerade bei der Gebäudesicherheit einige gravierende Mängel gibt. Wir hoffen daher sehr, dass für die zentralen Anliegen die notwendige Finanzierung gesichert wird. Natürlich wäre es schön, nach so vielen Jahren den Sport in Salzburg durch eine umfassende Sanierung weiterzuentwickeln. Der Plan ist es, bei laufendem Betrieb zu sanieren.
Wie sieht derzeit die geplante Finanzierung im Detail aus? Gibt es schon verbindliche Zusagen von Bund und Land oder sind noch viele Fragen offen?
Grundsätzlich gibt es ein Modell, bei dem das Wissenschaftsministerium 55 Prozent und das Land Salzburg 45 Prozent der Kosten trägt. Derzeit wird mit beiden Seiten geprüft, ob es zusätzlich eine Beteiligung des Sportministeriums geben könnte. Das Wissenschaftsministerium sieht vor allem den universitären Bedarf, das Sportministerium wiederum setzt sich für die Bundesstützpunkte ein – und das ULSZ Rif ist da zentral. Es laufen also Gespräche, um auch von dort Förderungen zu bekommen.
Wie sieht deine persönliche Vision für das Zentrum und den Sport in Rif in zehn Jahren aus?
Ich gehe davon aus, dass wir noch digitaler werden, etwa bei Zutrittssystemen und im Buchungswesen. Künstliche Intelligenz und Digitalisierung werden auch den Sportbetrieb selbst unterstützen. Wichtig bleibt für mich, dass wir weiterhin ein so breites Angebot für alle Zielgruppen bieten – von den Studierenden und Kindern über die Spitzensportler bis zu den Seniorinnen und Senioren. Die Nutzung wird insgesamt vielfältiger und intensiver werden. Auch unsere Kraftsportbereiche, die heute noch klein gedacht sind, werden dem höheren Stellenwert des Kraftsports angepasst werden müssen, weil heute in allen Sportarten Krafttraining eine wichtige Rolle spielt.
Vielen Dank für deinen Besuch und alles Gute für die kommenden Herausforderungen.
(Quelle: salzburg24)